Die Stiftung Biovision entwickelt Methoden der biologischen Schädlingsbekämpfung, die zeigen: Es geht auch ohne Pestizide!

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Im Vorfeld der beiden Agrarinitiativen wurde in den letzten Monaten viel über die Notwendigkeit von Pestiziden und biologisch verträgliche Alternativen diskutiert. Ein Projekt von Biovision beweist, dass letztere möglich sind.

Um die Motte Tuta absoluta zu bekämpfen, welche auch in der Schweiz grosse Schäden an Tomatenpflanzen angerichtet und ganze Ernten zerstört hat, hat das Insektenforschungsinstitut icipe mit Unterstützung von Biovision diverse Methoden der biologischen Schädlingsbekämpfung entwickelt. So setzt man zum Beispiel Hilfsinsekten wie die Raubwanze Macrolophus ein, die sich als ausgezeichnete Verbündete der Gemüsebäuerinnen und -bauern erweist, um Milben, Weisse Fliegen und Schmetterlinge zu eliminieren. «Diese Wanze ist eine effiziente Gegnerin der Tuta», bestätigt auch Samuel Hauenstein vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL.

In den letzten Jahren waren die Gemüsebauern in der Schweiz gezwungen, auf Insektizide zurückzugreifen. Es sind zwar natürliche Mittel, die im biologischen Landbau zugelassen sind, doch sie beeinträchtigen auch die Nützlinge. Eine Alternative dazu stellen die so genannten Pheromon-Fallen dar. Diese locken die männlichen Tuta-Motten mit weiblichen Duftstoffen an, so dass sie an den Fallen kleben bleiben. Diese Methode wird zwar im Obst- und Weinbau schon seit 25 Jahren angewendet, musste aber für für den Gemüseanbau erst getestet werden. Diese Methode ist zwar zeitaufwendig, aber die Produzentinnen und Produzenten können dank ihr den verheerenden Schädling unter Kontrolle halten – und damit allen Beteiligten entlang der Tomaten-Lieferkette in der Schweiz mehr Sicherheit bieten.