Leder aus Gemüse
Rhabarberleder war die Entdeckung ihres Lebens.
Als Wissenschafterin erforschte Anne-Christin Bansleben das säuerliche Gemüse – und bewies: Mit dem Gerbstoff der Rhabarberwurzel kann man nicht nur chromfrei, also umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich Leder gerben. Heute ist die Sachsen-Anhalterin erfolgreiche Unternehmerin, führt in Bemburg ihr eigenes Modelabel – und hat eine besondere Fangemeinde in Japan.
Ein ehrgeiziges Ziel: rhabarberleder vollständig Made in Germany zu realisieren und dennoch preislich konkurrenzfähig zu bleiben. Alle Prozessschritte, vom Anbau des Rhabarbers über die Gewinnung des Gerbstoffextraktes bis zur Gerbung und dem Lederfinishing, erfolgen in Deutschland. Auch die Rohhäute stammen aus regionalen Ressourcen mit kurzen Transportwegen. Die Lederherstellung mit nachwachsenden Rohstoffen und den hierzulande vorhanden technologischen Möglichkeiten schont nachhaltig natürliche Ressourcen und stärkt die heimische Wirtschaft. Da im Gegensatz zu konventionellen Ledern rhabarberleder sehr gut biologisch abbaubar ist, entstehen beim Verrotten nur Komponenten, die bedenkenlos in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden können.
(Quellen: Süddeutsche Zeitung; Website)
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