Ohne Pieks #10: Kinder unter Druck
Rahel Vollenweider ist Mutter und Sekundarlehrerin. Dass durch die Impfkampagnen des Bundes immer mehr Kinder unter Druck geraten, macht ihr Sorgen. Deshalb engagiert sie sich im Verein «Lehrernetzwerk Schweiz». Dieser unterstützt unter anderem Lehrpersonen und Eltern, die in Bedrängnis geraten, weil sie sich und ihre Kinder nicht impfen lassen möchten.
Als zweifache Mutter und Lehrerin erlebe ich in vieler Hinsicht, wie Kinder in der Schule durch die Covid-Massnahmen unter Druck geraten. Das jüngste Beispiel betrifft meine neunjährige Tochter. Nachdem sie sich am Wochenende eine Erkältung geholt hatte, hustete sie am Montag Morgen in der Schule. Auf Grund dessen wurde sie von ihrer Lehrerin umgehend ins ungeheizte Treppenhaus gesetzt. Es wurde ihr eine Maske angezogen und sie durfte nicht länger am Unterricht teilnehmen. Im Flur musste sie warten, bis ihre Grossmutter eine Stunde später Zeit hatte, sie abzuholen.
Grosse Sorgen machen mir auch die Impfkampagnen an den Schulen. Nachdem alle, die dies wünschten, eine doppelte Impfung bekommen haben, stellen die 12- bis 16-Jährigen nun die nächste Zielgruppe dar. Vielerorts gelangen Impfbusse an Schulhäuser. Damit soll es den Minderjährigen so einfach wie möglich gemacht werden, den «Pieks» zu erhalten. In verschiedenen Kantonen ist es sogar erlaubt, dass sich Kinder ab 12 Jahren ohne Einwilligung der Eltern für die Impfung entscheiden können, zum Beispiel in Freiburg, Genf oder Bern. Eltern in der Stadt Bern bekamen sogar einen Brief, in dem der städtische Gesundheitsdienst empfiehlt, Kinder ab 12 impfen zu lassen. Ihre Einwilligung ist dafür aber nicht nötig.
Viele Kinder fürchten sich vor Spritzen. Nur schon deswegen müssen sie aktiv überredet oder unter Druck gesetzt werden, um sich diesem Eingriff zu unterziehen. Am einfachsten geht dies in der Schule, wo die Kinder dem Einfluss ihrer Lehrerinnen und Lehrer unterstehen. Typischerweise möchten sie sich deren Wohlwollen sichern und geliebt werden, und fürchten sich vor Repressalien. Für uns Lehrpersonen ist es ein leichtes Spiel, unsere Schülerinnen und Schüler zu manipulieren, sie blosszustellen und die Kraft des Gruppendrucks zu mobilisieren, um Kinder zu einem Impfentscheid zu bewegen. Denn wenn es etwas gibt, wovor sich die Kinder noch mehr fürchten als vor einer Spritze, ist es, von ihren Klassenkameraden ausgegrenzt zu werden. Kein Kind will riskieren, gemobbt oder als Angsthase ausgepfiffen zu werden, weil es sich gegen die Impfung ausspricht. In einer besonders heiklen Lage sind diejenigen, die zwischen ihren impfkritischen Eltern und dem Druck in ihrem schulischen Umfeld stehen.
Über die Wirksamkeit sowie die Nebenwirkungen der Covid-Impfung wird weltweit heftig diskutiert. Wir hören Aufrufe von Ärztinnen und Ärzten aus der ganzen Welt, die ausserhalb der Mainstreammedien vor den Folgen der Impfung warnen. Dies verunsichert sogar uns Erwachsene. Ein Drittel der erwachsenen Schweizerinnen und Schweizer ist nach wie vor nicht geimpft – viele von ihnen aus Überzeugung. Ob ihre Bedenken berechtigt sind oder nicht, spielt gar keine Rolle. Doch viele Eltern empfinden das Vorgehen der Regierung als Übergriff, durch den sie entmündigt und an ihrer empfindlichsten Stelle bedroht werden – dem Willen, alles fürs Wohl ihrer Kinder zu tun. Wenn etwas die Gesellschaft zutiefst spalten wird, ist es genau dies. Ich bin zweifache Mutter und ich weiss, wozu Eltern in der Lage sind, wenn sie ihre Kinder vor einer Bedrohung schützen wollen.
Deshalb engagiere ich mich auch im Verein «Lehrernetzwerk Schweiz», der inzwischen bereits mehr als 2500 Mitglieder hat. Unser Ziel ist, Lehrpersonen und Eltern zu vernetzen und zu unterstützen, und ausserdem Schritte einzuleiten, wenn Covid-Massnahmen die Unterrichtsqualität oder das Wohl der Kinder einschränken. So haben wir vor zwei Wochen einen offenen Brief an Regierungsrätin Silvia Steiner geschrieben und gefordert, das Massnahmen-Experiment an den Schulen unverzüglich zu beenden. Darüber hinaus möchten wir ein Homeschooling-Netzwerk aufbauen, um sowohl Lehrpersonen als auch Eltern eine Alternative zu bieten.
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