Wann begann der «Kampf» gegen das Virus?

Hast Du wirklich die Regie in Deinem Leben? Oder landest Du immer und immer wieder in Deinem eigenen Kinderfilm? Dank Corona werden viele alten Prägungen und Erfahrungen wieder sichtbar. Kolumne.

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Würdest Du ein Auto kaufen, das vielleicht keine Bremsen montiert hat oder nach 500 Kilometern die Räder verliert oder dem plötzlich die Scheiben platzen? Also ich nicht. Trotzdem höre ich immer wieder, dass die, die sich nicht impfen lassen, dumm und unsolidarisch seien. Ich dagegen frage mich: Wieso lassen sich die Menschen piksen, wenn sie nicht wissen, was genau im Impfstoff drin ist? Wenn ich die Menschen beobachte, stellt sich mir also die Frage: Lebens sie bewusst oder werden sie gelebt?

Vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt da, die Chance zu nutzen und endlich nach den Ursachen zu forschen. Wir können einen Blick in die Geschichte werfen, insbesondere in die eigene.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde nicht nur NICHT entnazifiziert, sondern auch die ERziehung der Nazis, später umbenannt in Schwarze Pädagogik wurde nicht grundlegend verändert. Nein, sie wurde in Grundzügen beibehalten, anstatt in BEziehung gewechselt. Ansonsten hätten wir heute ein anderes Schulsystem.

Ich stiess vor rund acht Jahren auf zwei Bücher von Sabine Bode: «Kriegsenkel» und «Kriegskinder – die vergessene Generation». Diese Bücher brachten sehr viel Klarheit in meine eigene Geschichte und ich verstand endlich, warum so vieles in meiner Kindheit nicht gestimmt hatte. Das vererbte Trauma war der Grund – traumatisierte Eltern konnten nur Überleben prägen, kein Leben und die Schwarze Pädagogik, sie hat den Nährboden bereitet für umfangreiche Traumatisierung über Generationen und damit funktionierende Indoktrination.

Obwohl ich meine Tochter erst sehr spät bekam, hörte ich hier und da die «guten Ratschläge» zur Kindererziehung. Ganz unterschiedliche Menschen, kamen mit den gleichen Empfehlungen: Du darfst das Kind nicht zu sehr verwöhnen. Lass sie ruhig schreien, das stärkt die Lungen. Wichtig ist, dass sie schnell im eigenen Zimmer schläft. Nicht zu lange stillen und nur zur vorgegebenen Zeit. Mehr und mehr beschäftigte mich die Frage, wieso sind diese Sprüche immer noch aktiv?

Ich hatte mich ja bereits eingelesen, dass «Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind» von Johanna Haarer, DER Erziehungsratgeber aus der Nazizeit war. Dieser wurde im gesamten deutschsprachigen Raum zum Indoktrinationswerkzeug der Mütter und noch schlimmer – sämtliche Hebammen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz (D-A-CH) wurden damit ausgebildet. Okay, dachte ich, aber das alles ist nun über 75 Jahre her.

Ich recherchierte also weiter und stellte fest, der Wahnsinn hatte nicht 1945, mit dem Untergang der Nazis, gestoppt, sondern es wurde lediglich das Nazi-Wording aus dem Text entfernt, um dann diesen unsäglichen Ratgeber weiter aufzulegen. Mit dem Titel «Die Mutter und ihr erstes Kind» erschien er bis 1987.

Was heisst das für uns?

Viele von uns sind ebenfalls noch mit dieser «kalten» Form der Erziehung gross geworden. Denn im Wesentlichen wurde den Müttern beigebracht, ihr eigenes Gefühl zu unterdrücken und gegen ihren eigenen Mutterinstinkt zu handeln. Stecken wir somit vielleicht immer noch in einer Welt voller gefühlserstarrter, abgespaltener Menschen, die den Schritt in die eigene Selbstverantwortung und Selbstliebe noch nicht vollzogen haben?

Wo sollten wir also anfangen für eine bessere Zukunft? Ich denke bei unseren Kindern. Das wichtigste für sie, ist viel Liebe, viel Nähe, viel Körperkontakt und für die Babys: Stillen so lange es für Mutter und Baby passt! Denn dabei wird das Bindungshormon Oxitocyn ausgeschüttet, welches elementar wichtig ist, für unsere Beziehungsfähigkeit.

Jetzt mehr denn je, brauchen Kinder unseren Schutz, unsere Mimik und Gestik, wir dürfen sie ernst nehmen und begleiten. Jedes Kind hat das Recht auf die wahren 3 Gs:

GELIEBT – GESUND – GLÜCKLICH

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Ina Lindauer aus Hörhausen im Thurgau hat Sportwissenschaften und Sportökonomie studiert. Heute ist sie als Strukturelle Körper- und Traumatherapeutin STA © in ihrer eigenen Praxis tätig. Ausserdem ist sie Mitgründerinnen des Schulprojekts Campus Vivere in Frauenfeld.

www.beruehrungspunkt.ch
www.campus-vivere.ch