Wie lebe ich nachhaltiger – Teil 2

Essen wegwerfen, verschwenderisch heizen, exotische Früchte aus Asien kaufen. So vieles ist für die Umwelt schlecht erträglich und für unsere Welt schädlich. In der neuen Montagsserie werden wir ganz konkret: Bis zum Jahresende gibt der Zeitpunkt Tipps und verrät Tricks für ein bewussteres Leben im Umgang mit Ressourcen.

Wir berichten immer wieder über Foodwaste, über die Notwendigkeit, nachhaltig zu leben, über umweltfreundliche Projekte und Konzepte. Wir veröffentlichen Zahlen und Statistiken, auch um aufzuzeigen, wo Bedarf zum Handeln ist, damit uns die Welt erhalten bleibt. Selten aber oder zu selten machen wir Vorschläge, geben wir Empfehlungen, wie man sich im Alltag verhalten kann, um unsere Welt zu schonen. Denn: Wo, wenn nicht im Alltag, können wir sofort und nachhaltig zur Erhaltung der Umwelt beitragen? Ab heute also werden wir in der Montagsserie «Wie lebe ich nachhaltiger» Tipps zu Themen wie Lebensmittel auffrischen, Strom sparen, Heizungen richtig einstellen oder saisonal essen geben. Nachhaltig Leben – ganz konkret!

 

Essen wieder auffrischen – altes Brot

Anstatt sich die Zähne an hartem Brot auszubeissen oder ewig auf gummigen Brötchen vom Vortag herumzukauen, frischt man das alte Brot besser wieder auf. Hierfür gibts gleich mehrere Tricks: Brötchen kurz unter fliessend warmes Wasser halten und danach zirka zehn Minuten im Ofen aufbacken. Oder: Hast du zu viele Scheiben abgeschnitten? Dann die trockenen Brotscheiben mit etwas Wasser beträufeln und toasten. Das schmeckt gut! Wenn dagegen der ganze Brotlaib hart geworden ist, dann empfiehlt es ich das Brot fünf bis zehn Minuten über Wasserdampf zu halten. Das geht am besten über einem Kochtopf mit köchelndem Wasser. So wird das Brot wieder richtig saftig.

 

Wintergemüse oder saisonal essen – Champignons for ever

Die kleinen weissen und schmackhaften Dinger sind mehr als nur ein Wintergemüse, sie wachsen nämlich das ganze Jahre durch. In diesem Sinne kann man sie auch ohne schlechtes Gewissen in diesen kalten November- und Dezembertage essen und kochen. Champignons enthalten viel Kalium, sind fett- und kalorienarm und haben einen relativ hohen Eiweissgehalt. Roh sollte man die Pilze wegen der enthaltenen Substanz Agaritin nicht in Unmengen verspeisen. Sehr lecker sind die Champignons etwa im Risotto, in einer Crèmesuppe oder angebraten in einem frischen Salat. Wer die Pilze nicht gleich am selben Tag essen möchte, sollte beachten, dass sie in Papiertüten oder eingerollt in einem Geschirrtuch aufbewahrt sind. Denn sie müssen «atmen» können, in luftdichten Plastikverpackungen werden sie rasch feucht und verderben.

 

Gegen Foodwasting – richtig kochen

Oft sind es kleine Reste, die zu Food Waste führen. Zwei übrig gebliebene Kartoffeln oder zwei, drei Löffel Reis – zu wenig für eine nächste Mahlzeit. Deshalb ist es wichtig, vor dem Kochen richtig zu portionieren. Oder aber man kocht bewusst mehr, sodass es sich lohnt, die Reste für eine weitere Mahlzeit zu verwenden. Gerade bei Gerichten wie Lasagne, Gratins, Aufläufen und weiteren Mahlzeiten, bei denen die einzelnen Komponenten bereits gemischt sind, ist es unter Umständen besser, etwas mehr zu kochen, so reicht es bestimmt für eine weitere Mahlzeit. Kurzum: Richtig kochen muss gelernt sein. Mit der Zeit weiss man, wie viel Reis man zum Beispiel für sich alleine für eine Mahlzeit ins kochende Wasser schütten muss – ob eine halbe oder eine volle Tasse, die man im Regal hat. Oder man weiss, ob man lediglich für heute oder auch gleich für morgen und übermorgen (unterschiedliche Mengen) kochen möchte. Es lohnt sich, die Mengen der Lebensmittel eine Zeit lang zu beobachten, nach einer Weile hat man dafür ein gutes Gespür und Mass.

 

Energie sparen zu Hause – der stromfressende Kühlschrank

Zum Stromsparen lohnt es sich insbesondere beim Kühlschrankkauf, auf die beste Energieeffizienzklasse A+++ zu achten. Denn der Kühlschrank ist für bis zu ein Viertel des Stromverbrauchs im Haushalt verantwortlich. Mit einigen einfachen Tricks wird das Energiesparen hier zum Kinderspiel: Am wichtigsten ist, dass die Türen gut schliessen. Das heisst, dass die Dichtung an der Türe intakt ist und keine Risse aufweist oder spröde ist. Es dürfen auch keine Verpackungen eingeklemmt sein oder Eisschichten ein Schliessen der Türe stören. Weiter sollten Gefriertruhe und Kühlschrank nicht neben Wärmequellen stehen. Zum Kühlen müssen die Geräte Wärme abgeben können. Die ideale Kühlschranktemperatur liegt bei sieben Grad in der Mitte des Geräts. Das Gerät sollte nicht kühler eingestellt sein und die Kühlschranktür immer nur so kurz wie nötig geöffnet werden. Und: Das Gefriergut zum Auftauen stellt man am besten in den Kühlschrank. Das lohnt sich, denn so kann die Kälte genutzt werden und der Kühlschrank muss weniger arbeiten.

 

Heizen – falsch lüften vermeiden

Im Winter kann die Luftfeuchtigkeit in den Räumen sehr hoch werden – dagegen hilft lüften. Dabei sollten man aber auf keinen Fall das Fenster dauerhaft kippen: Gekippte Fenster sorgen kaum für Luftaustausch, kühlen aber die Wände in der Nähe der Fenster aus. Die Heizung muss dann noch stärker arbeiten, um die Temperatur zu halten. Besser ist regelmässiges Stosslüften. Das heisst: Mehrmals am Tag die Fenster für mehrere Minuten komplett öffnen. Besonders wichtig ist dies im Schlafzimmer am Morgen nach dem Aufwachen. Denn über Nacht steigt die Luftfeuchtigkeit in dem Raum besonders.

 

 


Wie lebe ich nachhaltiger – nächsten Montag gibt es neue Ratschläge! Wer die Tipps und Tricks von letzter Woche lesen möchte: Wie lebe ich nachhaltiger – Teil 1.