«Wir müssen uns wehren – für unsere Kinder»
Egal, ob sie sich gegen die Corona-Tests an Schulen wehrte, sich an Demos mit Wasser bewerfen liess oder für «Aufrecht Schweiz» für den Grossrat kandidierte: Lilly Anselmetti ist mit Herzblut dabei. In unserer Serie «Was ist aus uns geworden?» lässt sie die Corona-Krise Revue passieren.
Zeitpunkt: Wie hat sich Ihr Arbeitsumfeld seit der Corona-Krise verändert?
Lilly Anselmetti: Meine Mandate als Jobcoach und Ausbilderin sind seit Mai 2022 zum Glück wieder die gleichen wie vor zwei Jahren. Ich war gezwungen, während der Pandemie auf einen Drittel meines Einkommens zu verzichten, da die Kurse, die ich normalerweise durchführe, in abgespeckter Form stattfanden. Dank der Pandemie habe ich jedoch die Ausbildung «OnlineCoach werden» entwickelt und bereits 50 Menschen ausgebildet.
Was hat sich in Ihrem Leben verändert?
Ich habe viele neue Kontakte knüpfen können und neue, nette, empathische, gleichgesinnte Freunde und Bekannte gefunden. Weil ich als Zertifikatsfreie aus einigen Lebensbereichen ausgeschlossen war, wurden mir viele Werte wieder neu bewusst. Ich habe gelernt selbstbestimmt aufzutreten. Ich lebe heute bewusster, ruhiger und glücklicher denn je.
Dank der Grossratskandidatur für «Aufrecht Schweiz» hatte ich Einblicke in die Politik. Die Wahlkampagne hatte grossen Spass gemacht. Ich bin aus dem lokalen Gewerbeverband ausgetreten, weil ich den Eindruck hatte, dort werden nur globale Interessen unterstützt.
Wie geht es Ihnen heute?
Mir geht es viel besser, ich fühle mich sehr gestärkt und mutig. Während der Corona-Krise habe ich mich für meine Gesundheit, und die meiner Töchter, stark engagiert. Zudem habe ich Gerichtsverhandlungen von Freunden beigewohnt und Infoanlässe organisiert. Ferner habe ich den Verein «Stilles Stehen Kirchberg» gegründet und über 40 Alltagsgeschichten visualisiert. Ich bin enorm gewachsen und reicher an Wissen, Mut und Überzeugungen. Mein Dank gebührt all den wundervollen Menschen, die mich immer unterstützen!
Wie hat sich Ihr soziales Umfeld verändert?
Mit meinen ehemaligen Freunden treffe ich mich kaum mehr. Meine neuen Freunde sind herzgesteuerte Menschen und sind mir sehr wichtig geworden. Meinen jetzigen Partner habe ich in der Bewegung kennengelernt. Es war für uns Liebe auf den ersten Blick – wir sind ein echtes Coronapärchen! Wir stärken uns täglich gegenseitig, was ich in einer Beziehung sehr zu schätzen weiss. Mit meiner Herkunftsfamilie treffe ich mich selten; praktisch alle sind gespritzt und somit habe ich jegliche Berührungspunkte zu ihnen und ihrem Leben verloren.
Welche Erlebnisse der letzten zwei Jahre waren für Sie einschneidend?
Da gibt es einige: Als ich im April 2021 die Schule meiner Kinder kontaktierte, um die Inhaltsangaben der Flüssigkeit der Spuck-Tests zu lesen, wurde mir mit einem Hausverbot gedroht.
An einer Demo in Bern wurde ich unter dem Baldachin am Bahnhof während fünf Stunden festgehalten, umringt von Polizeifahrzeugen. Das war alles andere als lustig.
Eindrücklich war auch, als wir im Oktober 2021 vor «Jack’s Brasserie» in Bern von der Polizei angehalten wurden. Ein Angestellter liess sofort die Rollläden des Restaurants runter. Während wir Freiheitskämpfer mit Wasserwerfer beschossen wurden, tranken die Restaurantbesucher hinter den Jalousien in aller Ruhe ihr Cüpli!
Ein anderes Mal - als ich mit einem Trychlerhemd unterwegs war - winkten uns die an den Bistrotischen sitzenden Menschen spöttisch zu, in der Hand das Covid-Zertifikat. Doch heute lache ich!
Welche Hoffnungen und Sorgen haben Sie für die Zukunft?
Ich mache mir Sorgen, weil meine Kinder – wenn wir uns nicht endlich dagegen wehren – in einem Überwachungsstaat leben müssen. Freiheit und Selbstbestimmung werden in einer solchen Welt keinen Platz mehr haben.
Zeitpunkt-Bericht: Lillys Geschichte
Weitere Geschichten der Serie: Was ist aus uns geworden?
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