Chapeau! – für innovatives Recycling

Ein Sekundarschüler aus dem Kanton Obwalden hat einen Recycling-Abholservice aufgebaut. Das Ganze hat als Schulprojekt angefangen und ist inzwischen ein verheissungsvolles Start-Up mit vier Mitarbeitenden. Hut ab vor dem Innovationsgeist von Leron Santarella.

© Pixabay

«Wir ändern die Art und Weise, wie Sie über Recycling denken», verspricht Ecory auf seiner Website. Die Initiative, die als Schulprojekt angefangen hat, hat sich vorgenommen, eine Lösung für ein gesellschaftlichen Bedürfnis zu entwickeln: einen CO-neutralen Recycling-Abholservice. «Wir bieten einen Service für Menschen an, die keine Möglichkeit haben, ihre Wertstoffe selbst fachgerecht zu entsorgen», sagt Gründer Leron Santarella.

Entwickelt hat er die Idee letztes Jahr im Rahmen seines Schulprojektes «Service Learning» an der Grundacher Schule. Die alternative Schule in Sarnen fördert Projekte wie dieses – ohne Frontalunterricht wird die Selbständigkeit der Lernenden gefördert.

«Bei Ecory steht der ökologische Aspekt an erster Stelle», betont Santarella. «Die Schweiz produziert über drei Millionen Tonnen Abfall pro Jahr, und nur 53 Prozent werden recycelt.» Umfragen im Kanton Obwalden ergaben, dass das Bedürfnis nach einem solchen Service existiert. Zum Beispiel, weil Menschen keine Zeit haben, richtig zu entsorgen, oder nicht über eine geeignete Transportmöglichkeit verfügen.

Wer im Kanton Obwalden wohnt und das Angebot von Ecory in Anspruch nehmen will, kann auf der Website ein Abo für sechs Monate lösen. Je nach Menge und Sorten von Recycling-Gütern gelten verschiedene Preise. Die vorsortierten Güter werden jeweils am Donnerstag abgeholt und entsorgt.

www.ecory.ch

Über

Nicole Maron

Submitted by christoph on Mo, 04/19/2021 - 17:25

Nicole Maron (*1980) aus Zürich ist Journalistin und Buchautorin. Seit 2017 lebt und arbeitet sie in Bolivien und Peru. Ihre Schwerpunkte sind umwelt- und sozialpolitische Themen wie Flucht und Migration, globale Gerechtigkeit, Konzernverantwortung und Menschenrechte. 

Von Nicole Maron ist zuletzt erschienen: «Das Blut des Flusses» – Der in Espinar/Südperu gedrehte Dokumentarfilm zeigt auf, welche gravierenden Schäden das Schweizer Bergbauunternehmen Glencore vor Ort anrichtet.
https://www.youtube.com/watch?v=9Rj7lJc1GWY

Kommentare

Wiederverwertung ist nicht recycling

von juerg.wyss
Schon wieder ein Wort, das vom Ursprung abweicht. Wiederverwertung ist nicht recycling. Recycling heisst einen Gegenstand noch einmal in Umlauf zu bringen. Eine Glasflasche mit Pfand ist recyclet. Die Flasche wird gewaschen und ohne Neuverarbeitung gefüllt und wieder in Umlauf gebracht. Aber solche Flaschen gibt es schon lange nicht mehr. Die leere Flasche wird eingeschmolzen, und eine neue Flasche daraus gemacht, das ist Wiederverwertung des Rohstoffes. Es wird aber auch Glas in Strassenbelage eingebaut, diese Flaschen sind nicht recyclet. Sie werden nur noch einmal gebraucht, also vom Kreislauf entzogen. Ein Mietvelo wird recyclet, nach der Vermietung wird es an einen anderen weitervermietet, es ist in einem Kreislauf. Dasselbe gilt für Autos, die werden recyclet wenn sie als Occasion weiterverkauft werden. Sie sind noch im Strassenverkehr. Geht es auf den Schrottplatz, werden die Rohstoffe wiederverwertet. Das hat nichts mit recyclen zu run.  So ist Wiederverwertung genauso energiebeladen wie wenn ein neuer Rohstoff eingesetzt wird, oder noch mehr. Dieser Unterschied sollte langsam allen auffallen, dass die benötigte Energie die eingespart wird aus einem Gegenstand einen recyclebaren macht oder ob die Rohstoffe wiederverwertet werden.