Covid-19 hat zu einem Rückgang des finanziellen Wohlergehens geführt
Die aktuelle Coronakrise wird in ganz Europa seine finanziellen Spuren hinterlassen. Steigende Rechnungen und Schulden geben Anlass zu wachsender Besorgnis. Ebenso in der Schweiz, wenn auch ein bisschen weniger.
Schweizer Familien blicken im Vergleich zu den europäischen insgesamt etwas positiver in die Zukunft, wenn es um die wirtschaftliche Lage geht. Auch beim Sparverhalten schneiden wir leicht besser ab. Doch in unserem Land bereitet der finanzielle Ruhestand ebenso Sorgen, dies ist aus dem Bericht European Consumer Payment Report 2020 zu entnehmen. In der vom Finanzunternehmen Intrum AG durchgeführten Studie ist evaluiert worden, wie sich Covid-19 auf die Finanzen der Konsumenten in 24 europäischen Ländern bislang ausgewirkt hat.
Wirtschaftlicher Druck nimmt zu, finanzieller Wohlstand bei den Privathaushalten nimmt ab.
Die Welt kämpft mit den direkten Gesundheitsproblemen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie. Die dadurch resultierenden wirtschaftlichen Folgen wirken sich in ganz Europa unmittelbar auf die Finanzen der Verbraucher, der Unternehmen und die Gesellschaft im Allgemeinen aus.
Beim finanziellen Wohlergehen belegt die Schweiz ein Platz im europäischen Mittelfeld: 40 Prozent sagen, dass ihre Ausgaben schneller steigen als ihr Einkommen (Europa: 42 Prozent). Zudem erläutern 46 Prozent der befragten Schweizerinnen und Schweizer, dass ihr finanzielles Wohlergehen im Vergleich zu vor sechs Monaten abgenommen hat (Europa: 48 Prozent). Lediglich jeder fünfte Schweizer rechnet damit, dass sich seine Einkommenssituation innerhalb der nächsten sechs Monate verbessern wird. Der europäische Durchschnitt liegt hier bei 23 Prozent. Covid-19 und seine Auswirkungen im finanziellen Bereich sind somit klar spürbar.
Diese leicht bessere Einschätzung der finanziellen Situation von Schweizer Familien könnte die Folge von einem soliden familiären Unterstützungsangebot in der Schweiz sein.
Mit 59 Prozent geben zwei Drittel der Schweizer Familien an, dass ihr Haushalteinkommen durch den Covid-19 Ausbruch reduziert wurde. Im europäischen Durchschnitt sind das 63 Prozent. Auswirkungen auf das allgemeine Wohlbefinden aufgrund der Verschlechterung der finanziellen Situation spüren in der Schweiz 41 Prozent der befragten Familien (Europa: 51 Prozent). Und knapp jede dritte Schweizer Familie verfügt nach dem Bezahlen der Rechnungen nicht mehr über genügend Geld bis am Ende des Monats. Europaweit sind es 39 Prozent.
Auch wenn es ums Sparen geht, sticht die abweichende Situation von Schweizer Familien ins Auge: 28 Prozent schätzen ihre Sparsituation als kritisch ein, im europäischen Durchschnitt ist fast jede zweite Familie davon betroffen (45 Prozent). Diese positivere Einschätzung von Schweizerinnen und Schweizern könnte eine Auswirkung der raschen Sprechung von abfedernden Massnahmen sein, zum Beispiel in der Form von Kurzarbeitsentschädigungen.
Zuversicht für Ruhestand mit genügend finanziellen Mitteln sinkt.
2019 gaben noch 25 Prozent der befragten Schweizerinnen und Schweizer an, mit ihrer finanziellen Ausgangslage für einen komfortablen Ruhestand aufgrund ihrer Sparfähigkeit «überhaupt nicht zuversichtlich» zu sein. In der aktuellen Befragung stieg dieser Wert auf 30 Prozent. Im Vergleich zu Europa steht die Schweiz aber nach wie vor besser da, hier haben aktuell 40 Prozent Bedenken geäussert. Im Übrigen: Die Schweizer Frauen machen sich mit 37 Prozent der Frauen versus 23 Prozent der Männer mehr Sorge um einen finanziell angenehm abgesicherten Ruhestand.
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