Die andere Seite: Zur Massenpsychologie gestern und heute

Wie ist es möglich, dass so viele Menschen so kritiklos Impfungen über sich ergehen liessen? Wieso halten heute so viele Krieg und Waffenlieferungen für gerechtfertigt? Als Spezialärztin für Psychiatrie und Psychotherapie sieht Catja Wyler van Laak Parallelen zu Alfred Adlers Massenpsychologie von vor 100 Jahren.

Massenpsychologie - Foto: Luis Quintero

Wir leben in beunruhigenden Zeiten. Vor einigen Jahren überrollte der Umgang mit einem möglicherweise im Labor entstandenen Virus, genannt Covid-19. die ganze Welt. Die Menschheit wurde in Panik versetzt. Kein Mittel schien zu helfen. Überall Tote?! 

Die einzige Rettung: «Die Impfung». Eine Impfung mit einem neuartigen, kaum erprobten Wirkstoff. Mit Staunen konnten wir sehen, wie unbekümmert die Wirksamkeit dieses neuartigen genetischen «Impfstoffs» propagiert und verbreitet wurde. Bis 20.12.20 hatte es realiter nach offiziellen Zahlen 6710 an/mit Covid verstorbene Personen in der Schweiz gegeben bei einer Gesamteinwohnerzahl von 8.6 Millionen.

In der Schweiz hatten die Ärzte Ende 2020 eine Fachinformation der Pharmaindustrie über die mRNA Impfung erhalten, so von Pfizer, die von der FMH an alle Ärzte verschickt worden war. Diese Fachinformation war alles andere als vielversprechend gewesen, was die Wirksamkeit, die Dauer der Wirksamkeit der Impfung und mögliche Nebenwirkungen betraf. 

So schrieb Pfizer in der Fachinformation für Ärzte: «Die Wirksamkeit, Sicherheit und Immunogenität des Impfstoffes wurden bei immungeschwächten Personen einschliesslich Personen mit immunsuppressiver Behandlung nicht untersucht.» Aus weiteren Informationen geht hervor, dass auch krebserkrankte Menschen aus der Studienpopulation ausgeschlossen waren. Unter der Studienpopulation von ca. 20‘000 in der Impfgruppe und ca. 20‘000 in der Plazebogruppe befanden sich jeweils fünf Personen, die über 85-jährig waren und nur 4.4% der Stichprobe war zwischen 75 und 85-jährig. Dies bedeutet, dass die eigentlichen «Risikogruppen» in der Studienpopulation so gut wie gar nicht vertreten waren.

Weiter steht in der Fachinformation der Firma Pfizer: «Die Dauer, des durch den Impfstoff induzierten Schutzes ist nicht bekannt und wird von in derzeit noch laufenden klinischen Studien ermittelt.» Aus den weiteren Produkteinformationen geht hervor, dass die Beobachtungsdauer sowohl, was die Wirkung wie auch die Nebenwirkungen angeht, bei den je ca. 20‘000 Personen (Impfgruppe und Plazebogruppe) bei maximal 6 Wochen lag. 

Es konnte weder gesichert werden, ob der Impfschutz wenn überhaupt länger als 6 Wochen andauert, noch gesichert werden, ob und allfällig welche Langzeitnebenwirkungen zu erwarten seien. Interaktionsstudien wurden keine durchgeführt. Sämtliche Darlegungen zum Aspekt «Unerwünschte Wirkungen» bezogen sich auf akute Reaktionen und nicht auf allfällige mögliche Langzeitfolgen. In der Fachinformation legte sich die Firma Pfizer noch nicht einmal darüber fest, ob die Impfung überhaupt wirkt. 

Es steht dort «der Impfstoff löst sowohl die Produktion neutralisierender Antikörper als auch eine zelluläre Immunantwort gegen die Spike-(S)-Proteine aus, und könnte auf diese Weise zu einem Schutz vor Covid-19 beitragen.» Ferner wurde in der Fachinformation beschrieben, dass weder Genotoxizitäts- noch Karzinogenitätsstudien durchgeführt worden seien. Ich erstellte eine Analyse der Fachinformation von Pfizer, die an alle Schweizer Ärzte gegangen war und schickte diese an die Schweizerische FMH, verbunden mit meinem Resumé, dass ich allergrösste Bedenken hätte, was diese Impfung beträfe. 

Ich schrieb der FMH am 30.12.20, dass ich angesichts des Studiums der Produkteinformation dazu neigen würde den neu zugelassenen genetischen Impfstoff nicht zu empfehlen. Ich erhielt ein Antwortschreiben am 5.1.2021, in dem mir die Schweizerische FMH mitteilte, dass man meine Ansicht teile. Die damalige Leiterin des Rechtsdienstes der FMH, Fr. Dr. iur. Ursina Pally Hoffmann verfasste einen Artikel mit dem Titel «Covid-19-Impfung: Haftung und Patientenrechte.» In diesem Beitrag wurden die Ärzte darauf aufmerksam gemacht, dass sie verpflichtet seien, die Patienten über die Risiken dieser Impfung umfassend aufzuklären. (sämtliche Angaben finden Sie im Original unter folgendem Link: Was Sie über den Covid-19 Impfstoff von Pfizer-BioNTech wissen sollten (wylervanlaak.ch))

In der Folge musste man jedoch mit Irritation zur Kenntnis nehmen, dass trotz der dokumentierten Vorbehalte die Impfung von Ärzten, Wissenschaftlern und Behörden nahezu uneingeschränkt propagiert und verabreicht wurde – gerade so, als gäbe es sonst kein Morgen mehr. Der Wissenschaftsfreiheit, der Meinungsfreiheit und der Wirtschaftsfreiheit wurden Schranken gesetzt und Menschen unter Androhung des Verlustes ihres grössten Kapitals, der zwischenmenschlichen Beziehungen «genötigt», dem Aufruf zu einer Impfung, die als «wirksam und sicher» bezeichnet wurde, zu folgen. 

Selbst als in Israel Studien eine allenfalls wenige Monate anhaltende Wirksamkeit der Impfung belegten, wurde der Schweizer Bevölkerung versichert, der Impfschutz halte mindestens ein Jahr an. Viele weitere Versprechungen bezüglich der Wirksamkeit und der Harmlosigkeit dieses Impfstoffes trafen nicht zu. 

Es wird heute nicht bestritten, dass es Impftote gab.

Es wird heute nicht bestritten, dass es Impftote gab. Wie viele Menschen an den Folgen von Impfschäden durch die mRNA Impfung bis heute realiter gestorben sind, ist gegenwärtig schwierig auszumachen. Es wird diesbezüglich mit einem andern Massstab gemessen als bei der Zählung von Menschen, die an (mit) Covid-19 verstorben sind. Die Zahl dürfte deutlich höher liegen als dies bis jetzt zum Teil öffentlich angegeben wurde. Die Impfung hat weder vor Erkrankung an Covid-19, noch vor Übertragung von Covid-19 geschützt.

Über die mittel- und langfristigen Nebenwirkungen dieser Impfung herrscht bis heute in der Wissenschaft überwiegend eisiges Schweigen. Ärzte, Wissenschaftler und Behörden haben der Bevölkerung Versprechungen gemacht, die nicht einzuhalten waren und die gebrochen wurden. Trotz all dieser «gebrochenen Versprechungen» ist es bis dato relativ ruhig in den Bevölkerungen der betroffenen Länder, Länder, deren Gesellschaften Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit für sich beanspruchen und die sich demokratisch nennen. Protest regt sich nur von Wenigen. 

Viele «Demokratien» wussten sofort, wohin sie gehören.

Wie ist das möglich? Im Februar vergangenen Jahres wurde Europa erneut von einem Krieg heimgesucht. Russland überfiel die Ukraine, ein Krieg wie so viele Kriege mit Vorgeschichte. Viele «Demokratien» wussten sofort, wohin sie gehören. Menschen, die den Protest bis in die obersten Instanzen nicht scheuen, wenn ihrem übermütigen Kind in unserem Lande vom Lehrer unsanft ein «halt den Mund» entgegengeschleudert wird, warfen sich bildlich gesprochen ins Kriegsgetümmel und bejubelten fahnenschwenkend das ukrainische Volk, die ukrainischen Frauen, ihre Männer und Söhne zu opfern, um dem Aggressor Russland entgegenzutreten. 

Russinnen und Russen werden in den Medien immer wieder wegen ihrer «Kleinmütigkeit» belächelt und kritisiert. Eine wirksame Friedensbewegung gegen den an vielen Orten eingesetzten Kriegstaumel war lange Zeit gar nicht in Sicht, in jüngster Zeit regt sich etwas Widerstand, der jedoch von den Mainstreammedien z.T. heftig bekämpft wird.

Wie geht es weiter? Es ist an der Zeit, auf eine Publikation des grossen Menschenkenners und Begründers der individualpsychologischen Schule, Dr. Alfred Adler, aus dem Jahre 1919 hinzuweisen. Sie trägt den Titel: «Die andere Seite, eine massenpsychologische Studie über die Schuld des Volkesvon Dr. Alfred Adler, Nervenarzt in Wien.» 

In dieser Studie, nach dem 1. Weltkrieg verfasst, setzt sich Alfred Adler vehement mit dem «an das Volk» nach dem 1. Weltkrieg gerichteten Vorwurf auseinander, dass es, wäre es wachsam und aufmerksam genug gewesen, den 1. Weltkrieg hätte verhindern können; dass es hätte Widerstand entwickeln. Und spätestens nachdem nach dem Ende des 1. Weltkriegs deutlich wurde, dass es betrogen worden war, hätte sich eine Welle des Widerstandes und des Protestes unter dem Volk entwickeln müssen. 

Alfred Adler nimmt die Bevölkerung in Schutz. Er weist darauf hin, dass die Bevölkerung in den Jahren vor 1914 sowie während und nach dem Krieg betrogen wurde – von Ärzten, von Juristen, von Wissenschaftlern, von der Politik, nicht zuletzt von den grossen Medien, die ihren Wissensvorsprung in den ihnen zugedachten und erlernten Bereichen nicht im Sinne der Menschlichkeit eingesetzt, sondern ihn in den Dienst von Eigeninteressen, Privilegien, Macht und Geltungsstreben gestellt haben. 

Wenn der Leser die folgenden Zitate und den anschliessenden Artikel von Alfred Adler liest, wird er nachvollziehbarerweise in Protest geraten, wenn er Begriffe wie «das unmündige Volk» bei Alfred Adler sieht. Gerade in der Schweiz hat die Bevölkerung zahlreiche Rechte. Und es ist sicher wahr, dass hier nicht im eigentlichen Sinne von einer Unmündigkeit des Volkes gesprochen werden kann. Jede Bevölkerung ist aber darauf angewiesen, dass ihre Wissenschaftler, ihre Ärzte, ihre Juristen, die Politiker, die Medien, ihr Wissen, welches sie im Rahmen ihres Studiums und Berufsleben erworben haben, ein Wissen, welches der Landwirt, der weiss, wie man ein Feld bestellt, und der Elektriker, der weiss, wie man ein Haus sicher mit elektrischen Anlagen versorgt etc., nicht haben kann – dass er dieses Wissen aufrichtig und im freien Dialog zugunsten der Menschlichkeit einsetzt. Dies in einer Art und Weise, die es der Bürgerin und dem Bürger ermöglichen, sich eine Meinung zu bilden. 

In diesem Sinne wird der Leser angesichts von Adlers Publikation eben auch Parallelen zu unserer gegenwärtigen Welt finden. Das Erkennen von Gemeinsamkeiten und Unterschieden unserer heutigen Gegenwart im Vergleich zu der Welt von vor 100 Jahren können wir zum Nutzen des Zusammenlebens einsetzen um weiteren Katastrophen (wie dem Umgang mit der «Covidkrise», dem Ukrainekrieg und andern Kriegen) gegen die Menschlichkeit entgegenwirken zu können.

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Die Veröffentlichung dieses Beitrages soll dazu dienen, dass wir in der heutigen Zeit früh genug wieder zur Vernunft kommen und die Verantwortlichen sich befähigen, die freiheitlichen, wissenschaftlichen und aufrichtigen Grundsätze der Menschlichkeit und der kontroversen Auseinandersetzung aufrecht zu erhalten bzw. das wiederherzustellen und weiterzuentwickeln, was in den vergangenen Jahren an Menschlichkeit verloren gegangen ist. Nach den Zitaten aus dem Beitrag von Alfred Adler, werden Sie am Schluss einen Link zur Gesamtpublikation von Alfred Adler finden.

Über die Vorgeschichte des 1. Weltkrieges in Österreich schreibt Alfred Adler: «Täglich war diesem Volke in den Schulen die Verehrung des Herrscherhauses ins Gehirn gehämmert worden. Alle Lieder seiner Kindheit schmeichelten ihm in wundervollen Tönen das Lob der Gesamtmonarchie in den Ohren. Gefälschte Geschichtswerke prahlten mit dem kriegerischen Ruhm des Gesamtvaterlandes und seine erzherzoglichen und aristokratischen Heerführer und verführten die Seelen der Knaben, im Kriegesmord und in den Schlachten mystische Wonnen zu suchen. Von den Kanzeln predigten unablässlich tausende von beredten Zungen Knechtseeligkeit, und Sklavengehorsam. Jeder Lehrstuhl weihte den gelehrigen Schüler in die Kunst des Bücklings ein. In den Friedensgesellschaften gähnte die Langeweile; kein Kopf, kein volkstümlicher Hauch fachte eine gegensätzliche Bewegung an. Zeitungen und Zeitschriften, Politiker und Parteien buhlten um die Gunst der Herrschenden. Die Kunst suchte Staatsanstellungen und spähte nach dem Einlass ins Hofburgtheater. Wer in die Politik verschlagen wurde endete in einer Parteianstellung. Und die Parteien selbst hielten sich ministrabel, auch wo sie regierungsfeindlich auftraten. Sie traten oft regierungsfeindlich auf, um ministrabel zu werden. Beziehungen und Hofgängerei rundeten jede oppositionelle Gebärde ab. Organisation wurde so Lahmlegung des revolutionären Elans und kraftvolle Persönlichkeiten erschienen neben glatten Politikern als dickstirnig oder verstömten ihr Feuer endlich in den Räumen des Parteibureaus. Jahrzehntelang währte diese Dressur eines weichen Volkes und erzog es zur Selbstunsicherheit und zum Gehorsam gegen die Oberen. Dann kam der Krieg und niemand wusste woher. (…)

Über die Zustände nach dem Krieg schreibt Alfred Adler: «Nun haben die Machthaber der Zentralmächte vor den Ententeregierungen kapitulieren müssen. Jetzt hätte das tief geknechtete, schändlich missbrauchte Volk aufatmen können. Nun hätten alle zur Rechenschaft gezogen werden müssen, die ein unwissendes, in zwölf Stämme zerrissenes, führerloses Volk in den Krieg getrieben haben. Regierungen und ihre Handlanger, Verführer des Volkes, Quälgeister der eigenen, fremder Nationen und der Gefangenen, Kriegsgewinner und Volksausbeuter, durch Ehren und Titel und Geld bestochene und sadistische Richter, Ärzte, militärische Vorgesetzte hätten vor der entweihten Menschheit Rechenschaft abzulegen, Schadenersatz zu leisten und am Aufbau zerstörter Städte teilzunehmen. Nicht anders die Kriegsdichter, Zeitungsschreiber und Schriftsteller, die nie die Meinung des Volkes, das sie nicht gekannt haben, vertraten, sondern den Generalstab, sofern sie nicht aus Wahnwitz, sondern aus selbstsüchtigen Gründen handelten, um ihr Geschäft zu machen, um enthoben zu werden oder um im Kriegspressequartier und Kriegsarchiv Unterschlupf zu finden. Auch der Seelsorger und jener Männer der «Wissenschaft» wäre nicht zu vergessen, die bis in die letzten Wochen durch ihre Stimmen den Leidensschrei der Völker übertönten und den Siegfrieden begehrten. Weg mit aller falschen Scham! Wer dieses in seiner Menschenwürde tief verletzte, geknebelte Volk gesehen und verstanden hat, das zur Schlachtbank getrieben wurde, der wird nicht müde werden in die Welt hinauszuschreien: dieses Volk war unmündig und wurde mit allen Mitteln der List und Gewalt in Unmündigkeit gehalten! Es kannte keine Mittel der Gegenwehr, es besass keine Führer, deren Stimme es hätte lauschen können! Seine Niederlage vollzog sich schon bei Beginn des Krieges, und es hat seinen eigenen Machthabern eine Kriegskontribution gezahlt, wie sie nie erhört war: das teuerste Blut ist verströmt, Hunger und Krankheit grinst aus den Gesichtern, die Seelen der Kinder sind heillos vergiftet, brach liegen Landwirtschaft und Industrie. Jetzt, wo das Volk mündig werden soll, wo nur ein gewaltiger Strom erwachender Gemeinschaftsgefühle Rettung bringen kann, wo die wiedererweckte Menschenwürde nach Bestrafung der wirklich Schuldigen schreit um das Vertrauen zur Menschheit wiederzugewinnen, – bedroht uns die Regierung der Entente mit neuer Knechtschaft, foltert weiter das eben gefolterte Volk. «Ist es aber auch wirklich so, dass Euch Österreicher die Regierung vollständig unterdrückt hat? Und ihr konntet Euch wirklich nicht rühren? …»

Über die Motive vieler Menschen, in den Krieg zu ziehen, schreibt Alfred Adler(Hervorhebung durch Referentin)
«Da taten sie, was in solcher Lage wenigstens die bedrückte Seele erleichtert; sie machten aus der Not eine Tugend! In dem Chaos, das sich vor ihnen auftat, griffen sie nach dem Ruf, der vom Generalstab ausging, und noch widerstrebend, taumelten sie bereits in die Richtung, wohin der Befehl sie wies. Und mit einem Male war ihnen, als ob sie selbst den Ruf ausgestossen hätten. Da wurde es lichter in ihrer Seele. Sie hatten den ersehnten Ausweg gefunden. Nun waren es nicht mehr gepeitschte Hunde, die man gegen ihren Willen dem Kugelregen preisgab, - nein, Helden waren sie, Verteidiger des Vaterlandes und ihrer Ehre! Sie selbst hatten ja den Ruf ausgestossen, und so zogen sie als Verfechter des Rechtes in den heiligen Kampf. 

Was den einzelnen noch immer verhindert hätte, das Blut von Brüdern zu vergiessen, die heilige Scheu vor Menschenmord, schwand dahin, im Rausche des wiedergefundenen Selbstgefühls und dem Gefühl der Unverantwortlichkeit, das sich bei Massenbewegungen einstellt. In dieser seelischen Befreiung vom Gefühl tiefster menschlicher Erniedrigung und Entwürdigung, in diesem krampfhaften Versuch sich selbst wiederzufinden, wichen sie scheu der Erkenntnis aus, nur armselige Opfer fremder Machtgelüste zu sein und träumten lieber von selbstgewollten und selbstgesuchten Heldentaten.»3

«Über die Schuld dieses Volkes könnte nur urteilen, wer in seiner Mitte geweilt hat. Wie ungleich milder sind z.B. diese Kriegsfreiwilligen zu beurteilen, als etwa ein Gelehrter, der noch sechs Wochen vor dem Zusammenbruch mit Eifer einen Siegfrieden verlangte, «weil wir sonst der Tuberkulose nicht Herr werden könnten.»

Nein! Wer in seiner Mitte geweilt hat, wird dieses Volk von jeder Schuld am Kriege freisprechen. Es war unmündig, hatte keine Richtungslinien und keine Führer. Es wurde zur Schlachtbank gezerrt, gestossen, getrieben. Keiner sagte ihm die Wahrheit. Seine Schriftsteller und Zeitungsschreiber standen im Banne oder im Solde der Militärmacht. Aus der Schande seiner Entehrung versuchte es sich unter die Fahne seines Bedrückers zu retten. Aus Schamgefühl über die frühere und gegenwärtige Entehrung schweigt es noch heute. Wenn Menschen Sklavendienste leisten sollen, wenn sie hungern, frohnden, zahlen und büssen sollen, dann halte man sich an alle, die das Höllenwerk ersannen, vollbrachten und an ihm mit Vorbedacht teilgenommen haben. Dem Volke aber soll Abbitte geleistet werden. Wenden wir uns zur Beratung, wie ihm sein Schaden vergütet werden kann.»


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Die Zitate von Alfred Adler stammen aus: Alfred Adler; Die andere Seite, eine massenpsychologische Studie, über die Schuld des Volkes; Wien 1919; Verlag von Leopold Heinrich; S. 1/2. Die ganze Schrift kann hier gelesen werden:

Die andere Seite. Eine massenpsychologische Studie über die Schuld des Volkes (archive.org)

Kommentare

Genetischer Impfstoff ist kein genmanipulierender Impfstoff

von juerg.wyss
Ich muss einmal mehr darauf hinweisen, dass mRNA-Impfstoffe keine genetischen Impfstoffe sind sondern genmaipulierende Impfstoffe. Die mRNA ist nur ein Strang eines Genoms der sich auf das Gen setzt respektive die natürliche RNA durch eine künstliche RNA der mRNA (modifizierte RNA) ersetzt wird. Ein Apfel ist voller Gene ein Schwein ist voller Gene und und und. Man kann also von einer mRNA nicht von genetischem Impfstoff sprechen allerhöchstens von halbgenetisch. Es wird das Gen manipuliert, es wird nicht geimpft. Die natürliche RNA wird ersetzt durch eine mRNA von "Fachleuten" die nicht einmal den Unterschied zwischen RNA und mRNA kennen. Gute Nacht Wissenschaft, es lebe die Unwissenschaft.