Eine Zwischennutzung im alten Calvinhaus in Bern endet: Bevor der Maler Harald Reichenbach seine Farbtöpfe, Pinsel und Bilder einpackt, wird er eine Auswahl von seinem langjährigen Schaffen in einer Ausstellung zeigen. Morgen ist die Vernissage.

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«Vor dem Packen will ich dreissig Jahre meines Schaffens ausrollen, auslegen, katalogisieren und am Ende eine Selektion davon ausstellen – auch Bilder, die mittlerweile nicht mehr in meinem Besitz sind», sagt der Berner Harald Reichenbach. Der 62-Jährige hat sich einiges vorgenommen, denn als Künstler hat er in seinem Leben viele Werke geschaffen. Nicht nur Bilder, sondern auch Skulpturen.

Wie er selbst sagt, wird es eine Reise in die Vergangenheit, «vor allem aber wird es eine Zeit zum Reflektieren und Visionieren». Reichenbach hatte bis 2020 eine dreijährige Malpause eingelegt, weil er mit einem Segelboot um die Welt schiffte. Dabei sammelte er mit seinem «G-Cubes»-Projekt Meeresmüll an den Stränden zusammen und erschuff daraus in Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort kleine Kunstwerke, gepresste Würfel aus Meeresmüll (der Zeitpunkt berichtete: «Ich strandete mit meinem Kunstprojekt in der Karibik»). Corona beendete die abenteuerliche Reise, Reichenbach kehrte nach Bern zurück und griff auch wieder nach dem Pinsel. Auf ein G-Cube aus der weiten Welt darf man sich in der jetzigen Ausstellung «Im Lauf der Zeit» aber bestimmt ebenso freuen.

In den Räumlichkeiten des alten Calvinhaus an der Marienstrasse in Bern wird am Freitag, 8. Oktober, zudem der Kunsthistoriker und Klee-Spezialist Osamu Okuda vom Klee Zentrum Bern ein Referat über die Familie Klee halten. Denn die Familie des grossen Künstlers lebte bis ins Jahr 1887 genau an dieser Adresse.
 
Ausstellung: 1. bis 9. Oktober, jeweils Freitag bis Sonntag, 14-18 Uhr, Marienstr. 8, Bern. Die Vernissage ist am Freitag, 1. Oktober, um 16 Uhr.