Die Autokonzerne bekommen von der EU drei Jahre mehr Zeit, um EU-Klimavorgaben zu erfüllen, schreibt die WirtschaftsWoche. Grenzwerte legen fest, wieviel CO2 ein Auto ausstossen darf. 2024 lag der Grenzwert bei 115,1 Gramm CO2 pro Kilometer, pro Fahrzeug. Für dieses Jahr liegt er bei 93,6 Gramm und soll 2030 auf 49,5 Gramm sinken. Für zu viel ausgestossenes CO2 müssen die Hersteller Strafe zahlen. VW, Mercedes, BMW und andere Unternehmen drohen also jetzt vorerst keine CO2-Strafen.
Die Präsidentin des deutschen Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, begrüsst den zeitlichen Aufschub: «Politisches Handeln bedeutet, nicht nur Ziele zu setzen, sondern auch deren Erreichung zu ermöglichen.» Ziele sollten grundsätzlich flexibler gestaltet werden und angesichts globaler Herausforderungen und der momentan schleppenden Nachfrage nach E-Autos gebe es weiteren Gesprächsbedarf. Müller nannte Beispiele: Ausbau der Ladeinfrastruktur, Halbleiterversorgung, Strompreise, Batterieproduktion. Man dürfe die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes nicht weiter vernachlässigen. Die deutsche Autoindustrie stehe sowieso unter Druck. Kritik an der Lockerung kommt aus den Reihen der Grünen und von Greenpeace. Der EU-Beschluss werde den Rückstand der europäischen Autohersteller auf dem E-Automarkt weiter vergrössern.
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