Chapeau! – für die Fair Trade Town Uster

Um einen Nachhaltigkeitsprozess in Schweizer Gemeinden zu bewirken, hat der Dachverband der Schweizer Fair-Trade-Organisationen die Auszeichnung «Fair Trade Town» eingeführt. Die jüngste Preisträgerin ist Uster.

Stadtpräsidentin Barbara Thalmann nimmt die Auszeichnung für Uster entgegen. / © zVg

Die Zürcher Gemeinde Uster erhielt Mitte Mai die Auszeichnung «Fair Trade Town» –  als 15. Standort in der Schweiz. Doch wie kommt man zu diesem Ehrentitel? Nicht ganz ohne Weiteres: Städte und Gemeinden, die sich als Fair Trade Town bewerben wollen, müssen eine ganze Reihe von Kriterien erfüllen. Dies legt die Dachorganisation der Schweizer Fair-Trade-Organisationen «Swiss Fair Trade» fest, welche die Bewerberinnen auf Herz und Nieren prüft. Eine der Bedingungen heisst, dass die Stadt- oder Gemeindeverwaltung mindestens drei Fair-Trade-Produkte verwendet und mindestens einmal pro Jahr eine Veranstaltung zum Thema durchführt. Ausserdem müssen eine – je nach Bevölkerungszahl – bestimmte Anzahl von lokalen Geschäften, Hotels, Schulen, Alterszentren etc. Fair-Trade-Produkte anbieten. Und nicht zuletzt ist es unabdingbar, dass Öffentlichkeitsarbeit zum Thema gemacht wird, zum Beispiel durch Berichterstattung in den Lokalmedien.

«Uster zeigt auf, wie lokale und globale Solidarität vereint werden können», schreibt Swiss Fair Trade über die jüngste Preisträgerin. «Bereits vor der Corona-Pandemie hat die Gemeinde mit dem Usterbatze eine eigene Währung eingeführt.» Mit diesem kann in ganz Uster wie mit Bargeld eingekauft werden, um lokale Betriebe zu unterstützen. «Mit dem Kauf von lokalen und fair produzierten Produkten kann ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und für soziale Gerechtigkeit geleistet werden», sagte auch Stadtpräsidentin Barbara Thalmann anlässlich der Auszeichnungsfeier. Und Uster möchte sich noch weiter entwickeln: Es sind bereits Kampagnen und Aktionen im Bereich Gastronomie und Detailhandel geplant – man darf gespannt sein.

Auf der Website von Fair Trade Town ist der Stand jeder Schweizer Gemeinde erfasst und man kann sehen, welche Kriterien sie bereits erfüllt. Die Absicht hinter dem Projekt, das auch von Max Havelaar, Gebana, Claro, Delinat und dem Eidgenössischen Wirtschaftsdepartement SECO unterstützt wird, besteht darin, das Bewusstsein für einen nachhaltigen und fairen Konsum zu stärken und eine Verhaltensänderung auf lokaler Ebene zu bewirken. «Dies löst einerseits einen Nachhaltigkeitsprozess in Schweizer Gemeinden aus und hat andererseits eine Wirkung auf Menschen im globalen Süden. Verantwortungsvolle Konsumentinnen und Konsumenten unterstützen den Fairen Handel und verbessern so die Arbeitsbedingungen und Lebensstandards von Produzentinnen und Produzenten in Entwicklungs- und Schwellenländern», heisst es auf der Website von Fair Trade Town.

Wir ziehen den Hut vor der Gemeinde Uster, die vielen anderen Standorten mit gutem Beispiel vorangeht, indem sie mit konkreten persönlichen und lokalen Veränderungen eine globale Wirkung erzielt.

Mehr Infos zu den Fair Trade Towns und dem Thema Fairer Handel

 

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