Der Plugin-Hybrid Schwindel
Ein hybrider Sport-SUV ist so schwer wie vier Milchkühe und säuft 10 bis 20 Liter pro 100 Kilometer. Hätten Sie das gedacht?
Ein Vergleich mit dem Durst von Milchkühen wäre nicht angebracht, denn ein Wiederkäuer säuft rund 80 Liter pro Tag. Ein Äquivalent zum Gewicht der Rinder lässt sich eher ziehen: ein Porsche Cayenne Turbo S E-Hybrid ist mit 2,5 Tonnen so schwer wie vier ausgewachsene Kühe. Er ist knapp fünf Meter lang und fährt einem Ferrari 360 Modena locker davon. Und er soll trotzdem so sparsam wie ein VW Golf sein, der bloss die Hälfte wiegt. Gemäss Hersteller stosse er nur 110 Gramm CO2 aus und sei «die Verbindung von Nachhaltigkeit und Fahrdynamik», so steht es im Werbeprospekt. Ein toller Deal und klimaschonend noch dazu – könnte man meinen.
Eine Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT) und des Frauenhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) wertete die Daten von über 100'000 Plugin-Hybrid (PHEV) Modellen aus und stellt fest, dass diese doppelt bis viermal mehr Treibstoff verbrauchen und CO2 ausstossen, als auf dem Prüfstand gemessen wird. Die Abweichungen seien damit noch grösser als bei normalen Benzin- und Dieselautos, die im realen Verkehr rund 40 Prozent mehr verbrauchen als im Testzyklus.
Denn PHEV Modelle fahren viel seltener elektrisch als gemeinhin angenommen, bei Diesel-Hybriden nur gerade zwanzig Prozent. Ein Grund dafür: Die bequemen Besitzer laden ihre Autos zu selten auf. Der Cayenne S Turbo E-Hybrid verbraucht 10 bis 20 Liter pro 100 Kilometer. Erinnerungen an alte amerikanische «Dreckschleudern» werden wach, und: Plugin-Hybrid Fahrzeuge werden durch Steuervergünstigungen – als völlig falschem Anreiz – auch noch staatlich gefördert.
Felix Schindler hat weitere Details auf Infosperber zusammengetragen.
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