Er weigert sich, eine Maske anzuziehen, wünscht sich einen Wandel im Bildungssystem und will weltweit Selbstmord beenden. Der 47-jährige Unternehmer, Coach und Lehrer Jason Reynolds ist aus Australien, lebt in Queensland. Dort hat er vor 15 Jahren «The Quantum Movement» gegründet. Eine Bewegung, die sich für die Befreiung des Menschen einsetzt.

Zeitpunkt: Wir lesen hier in der Schweiz Ungemütliches über Australien. Von sehr strengen Lockdowns, Restriktionen bis hin zu Besuchsverboten bei Freunden wegen des Coronavirus.

Jason Reynolds: Es hängt vom Bundesstaat ab. Hier in Queensland, wo ich lebe, haben wir nächste Woche Wahlen, weswegen die Einschränkungen bislang milder waren, damit Politiker keine Stimmen verlieren. Was danach sein wird, wird man sehen. Es ist anzunehmen, dass es mehr Regelungen geben wird. Aber im Bundesstaat Victoria beispielsweise sind die Restriktionen äusserst hart, wohl die härtesten weltweit. Dort ist nicht das Coronavirus das Problem, sondern der Lockdown. Es ist eine Tragödie. Die Wirtschaft ist zerstört, Menschenrechte werden nicht respektiert, Personen, die sich nicht an die Einschränkungen halten, werden gewaltsam festgenommen, Proteste niedergeschlagen, Suizide haben in diesem Bundesstaat deutlich zugenommen. Tatsache ist, nicht nur in Victoria, in ganz Australien haben sie zugenommen. Es sterben zurzeit mehr Leute an Selbstmord als am Virus.

Wie gehen Sie selbst mit der Coronakrise um, wie denken Sie über die Restriktionen?

«Wir legen uns selbst Fesseln an.»

Es gilt für alle Maskenpflicht, ich ziehe aber keine an. Weil ich nicht daran glaube, dass es hier um ein Virus geht, sondern um einen Plan. In anderen Worten: Für mich ist das Ganze eine Angstkampagne und eine Strategie, um die Menschen zu kontrollieren. Aber es geht mir da nicht einmal so sehr darum, dass uns die Krise von bösen Menschen angetan wird, sondern: Wir haben uns selbst Fesseln angelegt.

Jetzt haben wir die Möglichkeit, wieder frei zu werden. Aufzuwachen. Um uns auszuleben, offener zu sein und zu lieben, um Kunst und Musik in grossem Masse in unsere Leben zu bringen. Wir Menschen sind über die Jahre korrupt geworden, es geht nur noch ums Geldmachen. Unsere Bildungssysteme weltweit sind schrecklich. Sie lehren dich auswendig zu lernen, Informationen aufzunehmen. Aber sie vergessen dir beizubringen, kreativ zu sein, dich selbst kennenzulernen oder wie du wichtige Entscheidungen treffen kannst. Es geht also jetzt darum, dass jeder einzelne an sich arbeitet und frei wird. Nichtsdestrotz glaube ich daran, dass hier ein grösserer Plan existiert, der weltweit schwächere Menschen aussortieren soll.

Was tragen Sie in dieser kritischen Zeit bei: Sie als Lebenscoach und Ihre Bewegung «The Quantum Movement»?

Ich begleite seit Jahren Menschen dabei, die Souveränität über sich selbst zurück zu erlangen und authentisch zu sein. Was Angst macht, ist ja das, was wir nicht kennen. In «The Quantum Movement» bringen wir den Leuten unter anderem bei, wie sie ihre unbekannte, auch dunkle Seite kennen und akzeptieren lernen können. Erst eben haben wir zudem das «Attention Project» ins Leben gerufen. Mit diesem Projekt haben wir uns zum Ziel gesetzt, weltweit den Selbstmord zu beenden. Wir glauben nämlich nicht daran, dass Selbstmord normal ist, sondern dass es einen langen Leidensweg gibt, wo Aufmerksamkeit fehlt, bis sich ein Mensch für den Suizid entscheidet. Im «Attention Project» geben wir auf der Basis von Freiwilligenarbeit den Menschen – die gesundheitliche oder psychische Probleme haben, die an Selbtsmord denken – Kompetenzen und Werkzeuge mit auf den Weg, damit sie wieder Frieden finden können.