Man kann es wie immer tun: Man geht in den Supermarkt oder in den Quartierladen und kauft zu Essen ein. In der Regel ist das alles frisch oder zumindest ist gewährleistet, so steht es von Gesetzes wegen auf dem Lebensmittel drauf, dass das Produkt nicht verfallen respektive noch essbar ist. Aber ist dem wirklich immer so? Sind alle diese Lebensmittel, die aus den Regalen oder Vitrinen ausrangiert werden, ungeniessbar? Dem ist nicht immer so.

Mehr als ein Drittel aller produzierten Lebensmittel wird verschwendet. In der Überzeugung, dass produziertes Essen auch konsumiert werden soll, kämpft das dänische Unternehmen «Too Good To Go» – zu gut, um gehen zu lassen – seit seiner Gründung 2016 mit seiner gleichnamigen App gegen Lebensmittelverschwendung. Noch geniessbare Ware soll nicht weggeworfen, sondern gegessen werden.

Wie funktioniert das? Die kostenlose App verbindet Bäckereien, Restaurants, Supermärkte und weitere gastronomische Betriebe mit Nutzer und Nutzerinnen. Kurzum: Du siehst auf der «Too Good To Go»-App, in welchen Betrieben in deiner Nähe Lebensmittel übrig geblieben sind und kannst diese zu einem reduzierten Preis reservieren und eingepackt in einer Tüte retten. So kann wertvolles Essen doch noch verkauft werden – und alle gewinnen dabei: der Betrieb, die Nutzer und Nutzerinnen und die Umwelt.

Aktuell ist die Bewegung in 14 europäischen Ländern aktiv, seit über zweieinhalb Jahren in der Schweiz. Hierzulande haben sich bereits 3600 Betriebe auf der App eingetragen. Dazu zählt etwa die Migros, die rund 1,4 Prozent der angebotenen Esswaren in ihren Filialen nicht verkaufen kann. Auch sie gibt mittleweile einen Teil ihrer Produkte, deren Haltbarkeit in Kürze abläuft, über «Too Good do Go» vergünstigt weiter.

Die App zeigt nicht nur, wo du in deiner Nähe eine solche Lebensmittel-Tüte kaufen kannst, sondern auch um welche Uhrzeit du sie dort abholen darfst. Bezahlt wird bei der Bestellung direkt in der App. Tüten gibt es bereits ab 4.90 Franken. Ah, und es ist ein Überraschungspäckchen: Was da genau alles drin ist, erfährst du erst, wenn du es entgegennimmst. Das hängt ja vom Verfall- und Mindesthaltbarkeitsdatum ab. In diesem Sinne: Lass dich überraschen und hilf mit, weniger Essen zu verschwenden.