Die Sammel-Umkleiden an Schweizer Schulen werden immer mehr zu Problemzonen, wie eine neue Umfrage zeigt. Da fotografieren Schüler heimlich ihre Mitschüler beim Umziehen oder unter der Dusche, was natürlich dazu führt, dass nach dem Sportunterricht immer weniger geduscht und die verschwitzte Hose nicht gewechselt wird. «Es kommt immer wieder vor, dass Schülerinnen oder Schüler in der Umkleide Aufnahmen mit dem Handy machen», sagt Thomas Minder, Präsident des Schweizer Schulleiterverbands. Rund 60 Prozent der Jugendlichen duschten auch deshalb selten oder nie nach dem Sportunterricht, nur gerade sechs Prozent würden sich immer waschen.
In der Umfrage des Sportwissenschaftlers Gregory Quin von der Universität Lausanne wurden 458 Sportlehrpersonen befragt. 39 Prozent berichten, sie hätten «manchmal bis immer» Probleme im Umgang mit Streitigkeiten in den Garderoben, 29 Prozent berichten von Mobbing. Aber in fast drei Vierteln der Schulen dürfen Kinder und Jugendliche ihre Handys mit in die Garderoben nehmen. «Es gibt immer mehr Probleme in den Garderoben», sagt Jonathan Badan, der Co-Präsident des Schweizerischen Verbands für Sport in der Schule.
Lesen Sie im Zeitpunkt auch: Schuldlose Scham – schamlose Schuld vom 22.03.2015