Krieg und Lockdowns verschärfen Lieferengpässe

Die Schwierigkeiten beim Bezug von Vorprodukten und Rohstoffen haben weiter zugenommen. Die Lockdowns in China legen Teile der Industrie und einzelne Häfen ganz oder teilweise still. Gleichzeitig werden die Rohstoffpreise durch den Krieg und die verhängten Sanktionen verteuert.

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Die Sanktionen in Folge des Ukraine-Konflikts werden für die Schweizer Wirtschaft zum Problem; laut einer Umfrage von Economiesuisse sind 70 Prozent der Schweizer Unternehmen davon betroffen.

Die erschwerte Beschaffung von Rohstoffen und Vorprodukten sowie die hohen Energiepreise sind Grund zur Sorge. Der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie fehlt es an Stahl und Stahlprodukten. Der gehemmte Import von Lebensmittelrohstoffen, wie der ukrainische Weizen, macht den Grosshändlern zu schaffen. Und im Bau- und Transportsektor werden Holz und Verpackungen knapp. Auch zählt die Ukraine zu den wichtigsten Lieferanten von Kabelbäumen, die in der Automobilindustrie eingesetzt werden. Deren Produktion ist derzeit unterbrochen. Das führt nicht nur bei den Fahrzeugherstellern zu Produktionsausfällen. Aufgrund von Stornierungen oder Auftragsverschiebungen werden auch die Schweizer Zulieferer, etwa aus der Chemie- und Textilbranche, davon in Mitleidenschaft gezogen.

Die wichtigsten ukrainischen Häfen, darunter Odessa, sind aufgrund des Konflikts vermint und geschlossen. Das hat massive Folgen. Vor dem Krieg verschiffte das Land über 70 Prozent seiner Exporte. Dazu kommt der Personalmangel der Speditionen; sowohl Land- wie auch Seetransport sehen sich mit dieser Herausforderung konfrontiert. 

Es gibt aber noch einen weiteren triftigen Grund für die gestörten Lieferketten: Chinas strenge Corona-Politik mit harten regionalen Lockdowns führt zu Frachtschiffstaus und geschlossenen Fabriken. Rund drei Prozent der weltweiten Containerfrachtkapazität stehen zurzeit allein vor dem Hafen in Schanghai im Stau. 

Die erhöhten Einkaufs- und Energiepreise sowie die hohen Logistikosten werden nicht ohne Folgen bleiben: Eine Erhöhung der Verkaufspreise um durchschnittlich sechs Prozent ist im kommenden Halbjahr zu erwarten. Selbst wenn die Hafenblockaden in Schanghai aufgehoben würden, läuft noch lange nicht alles wieder rund. Es wird Monate dauern, bis sich die Lieferketten normalisieren. Die Lage wird sich in diesem Jahr kaum noch entspannen.

Kommentare

Rettet die Wirtschaft, pfeift auf die Menschen

von juerg.wyss
Die Wirtschaften werden gerettet, die Bevölkerung zahlt. Der Ukrainekrieg ist auch nur interessant, sei es für Waffenlieferanten sei es für die "aufgrund" des Krieges für eine künstlich geschaffene Lebensmittelknappheit. Die Verweigerung des Westens für Friedensgespräche werden dem Russen zugeschrieben, bloss damit unsere Regierungen der Wirtschaft in den A... kriechen können, und Steuergelder ausgeben die erst in 50 Jahren bezahlt werden. Das Ergebnis der Sanktionen trifft uns genauso wie den Russen. Hohe Spritpreise, Lebensmittelpreise, die Arme zum stehlen zwingen, weil das Sozialgeld nicht reicht. Stellt sich mir nur die Frage, wo ist all das Geld geblieben? Wieso sind die Lebensmittelpreise höher, weil angeblich die Beschaffung der Rohmaterialien so teuer geworden sind. wieso werden die Gewinne der Wirtschaft nicht kleiner, wieso müssen wir all das bezahlen? Rohstoffstaus in Schanghai und Corona sind schuld, auch dies ist nicht wahr. Corona kann gar nix dafür, es sind die Massnahmen die "wir" angeblich brauchen um die Pandemie zu bekämpfen. Und was bringen die Massnahmen? Nix ausser Geld für supperreiche und Nöte für superarme. Ausverkauf der Menschheit nenne ich das. Jürg Wyss