Basel und Bern sind top, Zürich floppt
Greenpeace Schweiz hat aktuell eine vergleichende Studie über die Massnahmen der Schweizer Städte zur Förderung von Mehrweglösungen und damit zur Bekämpfung der Plastik- und Wegwerfkrise veröffentlicht. Dabei wurden 14 Städte untersucht.
Die Schweiz ist der viertgrösste Abfallproduzent pro Kopf und Jahr in Europa. Einwegverpackungen, ob aus Kunststoff oder aus anderen Materialien, machen einen grossen Teil dieses Abfalls aus und sind eine klima- und umweltschädliche Ressourcenverschwendung. Die Städte sind davon direkt betroffen: Sie müssen die Entsorgung von Haushaltsabfällen und die Zunahme von Abfällen und Littering im Take-Away-Bereich bewältigen. Gleichzeitig können Städte durch vielfältige Möglichkeiten entscheidend dazu beitragen, den Einsatz von Mehrwegsystemen zu fördern, und damit Abfall zu vermeiden.
Greenpeace Schweiz hat in einer Studie die bisherigen Massnahmen der 14 bevölkerungsreichsten Kantonshauptstädte zur Förderung von Mehrweglösungen analysiert – insbesondere bei Veranstaltungen, in der Gastronomie und in der Bevölkerung.
Von den untersuchten Städten sind Basel und Bern in vielen Bereichen führend. Fribourg und St. Gallen sind auf einem guten Weg, während Zug, Chur, Frauenfeld, Zürich und Schaffhausen im Bereich Mehrweggeschirr bisher keine nennenswerten Anstrengungen unternommen haben. Die Städte im Mittelfeld der Rangliste (Luzern, Sitten, Lausanne, Neuenburg und Genf) weisen eine gemischte Bilanz auf, mit umfangreichen Regelungen in einigen Bereichen und unzureichenden in anderen.
Greenpeace Schweiz ermuntert die Städte weitere Massnahmen zu treffen, wie zum Beispiel eine Vorschrift für Mehrweggeschirr bei genehmigungspflichtigen Veranstaltungen auf öffentlichem Grund. Ein weiterer wichtiger Bereich, in dem fast alle Städte Nachholbedarf haben, sind die städtischen Mitarbeiterkantinen: Mehrweggeschirr für Mahlzeiten zum Mitnehmen könnte relativ einfach zur Pflicht gemacht werden. Verbesserungspotenzial liegt in fast allen Fällen auch bei Mehrweg-Auflagen in Mietverträgen für öffentliche Gebäude oder Liegenschaften wie Schwimmbäder, Schulkantinen oder städtische Museen.
«Die Städte sollten in ihrem Einflussbereich Einwegverpackungen zur Ausnahme und Mehrweg zur Regel machen», sagt Florian Kasser, Zero-Waste-Experte von Greenpeace Schweiz. Um die Umwelt und das Klima zu schonen, sei dies dringend notwendig.
Download: Vergleichsstudie Mehrweg in Schweizer Städten zum Download
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