Sie stehen wieder in den Regalen – die Schoggihasen. Doch dieses Jahr bekommen sie Konkurrenz: Gorillas, produziert von der Schweizer Fairtrade-Unternehmen gebana. Damit sollen die ausbeuterischen Produktionsbedingungen von Schokolade ins Bewusstsein gerufen werden – und die Verantwortung der Schweizer Konzerne.

© gebana

Wir konsumieren oder verwenden täglich Produkte aus Rohstoffen, die es in Europa nicht gibt. Schokolade ist ein Paradebeispiel dafür. Ihre Hauptzutat Kakao kommt vor allem aus Westafrika. Das Problem daran: Millionen von Produzentinnen und Produzenten bauen den Kakao auf winzigen Flächen an. Ihre kleinen Ernten müssen sie zu Preisen verkaufen, die zum Leben nicht ausreichen. Die Folgen sind illegale Abholzung für mehr Anbauflächen, der breite Einsatz von Pestiziden für mehr Ertrag sowie Kinderarbeit, um die Kosten zu senken.

Die Konzerne, die den Handel dominieren, geloben seit Jahren Besserung. Doch es bleiben Versprechen ohne Taten. Um dies zu ändern und die Firmen in die Pflicht zu nehmen, erarbeitet die EU zurzeit das Sorgfaltspflichtengesetz. Es soll Unternehmen dazu verpflichten, ihren Zulieferern entlang der gesamten Lieferkette auf die Finger zu schauen und bei Verstössen Verantwortung zu übernehmen. Doch das Gesetz droht, an wichtigen Stellen aufgeweicht zu werden.

Das Ganze geht auch die Schweiz etwas an. Denn Schweizer Grossunternehmen, die in der EU Umsatz erwirtschaften, wären ebenfalls zur Rechenschaft verpflichtet. Dazu zählen auch die weltweit grössten Kakaohändler und Schokoladenhersteller, die ihre Geschäfte allesamt über die Schweiz abwickeln. Ausserdem wäre ein griffiges Gesetz ein wichtiges Signal an die Schweizer Politik nach dem knappen Scheitern der Konzernverantwortungs-Initiative 2020.

Das effizienteste Mittel, um politische Entscheide zu beeinflussen, ist die direkte Ansprache der verantwortlichen Politiker. Die Schweizer Fair-Trade-Pionierin gebana verkauft deshalb dieses Jahr zu Ostern Gorillas statt Hasen aus Schokolade und kombiniert sie mit einer internationalen Postkartenaktion: Kundinnen und Kunden machen ein Foto, das gebana dann als Postkarte an Ursula von der Leyen, die Präsidentin der Europäischen Kommission schickt. Die Aktion setzt damit ein Zeichen: Konzerne müssen endlich Verantwortung übernehmen!

Mehr dazu: www.angry-gorilla.com