Die Schweiz ist die drittgrössten Elektroschrott-Erzeugerin weltweit. Deshalb führt Greenpeace eine Kampagne durch, die zum Ziel hat, das Recht auf Reparatur politisch zu verankern. In den nächsten Wochen finden verschiedene Aktionstage statt, an denen jeder und jede mithelfen kann.

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Weltweit fallen pro Jahr mehr als 50 Tonnen Elektroschrott an – ungefähr so viel, wie alle erwachsenen Europäer zusammen wiegen. Ein Viertel der Menge fiel in Europa an. Damit beläuft sich der Schrott pro Kopf auf 15 bis 20 Kilo, während der weltweite Durchschnitt bei der Hälfte liegt. Der Löwenanteil des Elektroschrotts liegt bei Kleingeräten wie Staubsaugern oder Mixern, gefolgt von Grossgeräten wie Waschmaschinen oder Kühlschränken.

Von 2015 bis 2020 hat die weltweite Menge an Elektroschrott um 21 Prozent zugenommen, und nur ein kleiner Teil der Geräte wird recycelt. Damit ist er im Bereich des häuslichen Mülls der am schnellsten wachsende Abfallstrom. Bis 2030 könnte die Menge auf bis zu 74 Millionen Tonnen ansteigen – dies käme einer Verdoppelung in nur 16 Jahren gleich. Das Problem besteht darin, dass die Geräte immer kurzlebiger und schwieriger zu reparieren werden. Die Schweizerinnen und Schweizer möchten zwar gern mehr reparieren (siehe Bericht vom 12. Dezember), doch zurzeit ist die Schweiz die drittgrössten Elektroschrott-Erzeugerin weltweit.

Auch in anderen Bereichen wie Möbel und Kleider konsumieren wir im internationalen Vergleich sehr viel. Diese Wegwerfmentalität verbraucht enorme Ressourcen: Wir bräuchten rund drei Erden, würden alle Menschen so viel konsumieren wie die Schweizerinnen und Schweizer.

Greenpeace will das Problem nun anpacken und fordert politische Entscheidungsträger und Hersteller auf, Reparaturen für die Schweizer Bevölkerung zugänglich, attraktiv und erschwinglich zu machen. In diesem Rahmen werden in den nächsten Wochen in verschiedenen Schweizer Städten Aktionstage durchgeführt. Dort werden einerseits Workshops zum Thema und anderseits Kampagnen auf der Strasse durchgeführt, um mehr Menschen für das Thema zu sensibilisieren und dazu beizutragen, das Recht auf Reparatur politisch zu verankern.

Anmeldung für die Aktionstage (jeweils 10–17 Uhr):

Bern, 22. Januar
Genf, 12. Februar
St. Gallen, 19. Februar