Etwas über 32 Kilogramm pro Kopf beträgt der durchschnittliche Zucker-Konsum pro Jahr in der Schweiz, das sind knapp 90 Gramm pro Tag. Zwar hat der Konsum in den vergangenen Jahren abgenommen. Allerdings ist er immer noch etwa doppelt so hoch wie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen, schreibt der Tages-Anzeiger. Dabei steckt der Zucker oft in folgenden Lebensmitteln: Ketchup, Getränken, Kindersnacks oder Fruchtjoghurts.
Das Innendepartement verhandelte deswegen bereits in der Erklärung von Mailand vor zehn Jahren mit Lebensmittelherstellern wie Nestlé, Emmi, Coop und Migros. Wie gut die Vorgaben erfüllt wurden, will das zuständige Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) noch nicht sagen – die Auswertung laufe noch. Jetzt soll mit den Lebensmittelherstellern über neue Zucker- und Salzreduktionsziele um weitere zehn Prozent bis 2028 verhandelt werden. Der Zucker darf dabei nicht durch künstliche Süssstoffe ersetzt werden. Auch der Gehalt von Salz in Fertigmahlzeiten und Pizzen soll bis Ende 2028 um 20 Prozent sinken.
Der Bund will es nicht bei den aktuellen Zielen bewenden lassen. In seiner kürzlich veröffentlichten Ernährungsstrategie für die Jahre 2025 bis 2032 ist die Reduktion von Salz und Zucker in Lebensmitteln ein erklärtes Ziel – ein Massnahmenplan soll folgen. Die Branche wehrt sich. David Arnold vom Verband Schweizerischer Mineralquellen und Soft-Drink-Produzenten hält es nicht für zielführend, den Zucker in allen Getränkekategorien zu senken: «Wer ein Cola in originaler Süsse trinken will, soll dies weiterhin tun können.»
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