Schüler werden zu Lehrern: Im Zürcher Handy-Café geben Sechstklässlerinnen und Sechstklässler älteren Menschen Hilfestellung bei der Benutzung von digitalen Mobiltelefonen. Die Freude ist auf beiden Seiten gross – und es geht nicht nur um die Vermittlung von Inhalten. Ein erfreulicher Nebeneffekt ist der generationenübergreifende Dialog.

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Seit 2019 hat die Spitex Zürich-Limmat ein ganz spezielles Angebot: Im Handy-Café können Seniorinnen und Senioren von Jugendlichen alles rund um die Benutzung von Mobiltelefonen lernen. Von WhatsApp über WLAN bis hin zur Fahrplanauskunft der SBB – Sechstklässlerinnen und Sechstklässler der Schule Weinberg stehen älteren Menschen zur Seite, um besser mit der digitalen Kommunikation zurecht zu kommen. Ein Mal pro Monat treffen sich Alt und Jung, zur Freude von beiden Seiten. Die Workshops sind meistens ausgebucht, und in der Schule stösst das Handy-Café auf so grosses Interesse, dass es sogar eine Warteliste gibt.

«Die Idee ist, nebst dem Unterrichten auch den generationsübergreifenden Austausch zu fördern», sagen die Projektverantwortlichen Irmgard Steiner und Nicole Colacicco. «Wir wollen aufzeigen, dass sich die beiden Generationen sehr wohl ergänzen und bereichern. Und dies hat sich mehr als bestätigt. Es ist schön zu sehen, wie der einen Generation die Berührungsängste vor diesen technischen Entwicklungen genommen werden, und wie die Jungmannschaft Freude hat, einmal als Lehrerin oder Lehrer zu wirken und dabei durchwegs ernst genommen zu werden.»

Wir wollen aufzeigen, dass sich die beiden Generationen ergänzen und bereichern.

Auch das Feedback der Teilnehmenden ist durchwegs positiv. Geschätzt werden vor allem die Eins-zu-Eins-Betreuung und die Geduld der Jungen. «Sehr nette und freundliche Schüler, mit erfrischenden und erfreulichen Gesprächen», heisst es zum Beispiel auf einem der Feedback-Bogen. Oder: «Ich genoss es, mit Jungen zusammenzusein und ihre Ausstrahlung zu geniessen.»

Wir ziehen den Hut vor den Organisatorinnen und Organisatoren dieses Projekts, für welches die Spitex mit der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Zürich und der Weinbergschule zusammenarbeitet.

Das Handy-Café ist kostenlos, steht allen Interessierten offen und findet einmal im Monat statt. Nächste Termine: 29. März, 12. April, 24. Mai, jeweils 11–13 Uhr. Die Daten können sich aufgrund der Corona-Situation ändern.

Mehr Infos und Anmeldung online hier oder unter 058 404 36 36



Über

Nicole Maron

Submitted by christoph on Mo, 04/19/2021 - 17:25

Nicole Maron (*1980) aus Zürich ist Journalistin und Buchautorin. Seit 2017 lebt und arbeitet sie in Bolivien und Peru. Ihre Schwerpunkte sind umwelt- und sozialpolitische Themen wie Flucht und Migration, globale Gerechtigkeit, Konzernverantwortung und Menschenrechte. 

Von Nicole Maron ist zuletzt erschienen: «Das Blut des Flusses» – Der in Espinar/Südperu gedrehte Dokumentarfilm zeigt auf, welche gravierenden Schäden das Schweizer Bergbauunternehmen Glencore vor Ort anrichtet.
https://www.youtube.com/watch?v=9Rj7lJc1GWY