Clownerie mehr denn je gefragt
Gerade in der Coronakrise war es wichtig, die Menschen mit etwas Humor zu unterstützen. Während viele Bewohner in Alters- und Pflegeheimen in der Pandemie abgeschottet waren, gab es doch die Möglichkeit einer «Fenstervisite» oder Darbietung im Hof.
Während der Coronakrise war der Clown-Besuch im Gesundheitswesen eine wichtige Stütze: «Viele Bewohner in Alters- und Pflegeheimen durften in der Pandemie wenig bis gar keinen Besuch erhalten. Teilweise waren die Clowns die einzige Attraktion, die möglich war; meistens nur als Fenstervisite oder Darbietung im Hof. Aber auch Onlineaktionen wurden gebucht», erzählt Petra Himmelreich, Eventorganisatorin der Tamala-Clown-Akademie.
Um Menschen in Krisensituationen aufzumuntern, braucht es besondere Fähigkeiten. Deshalb hat die Akademie ihr Ausbildungskonzept erweitert: «Open Air Events sind nach wie vor ein wichtiges Thema für uns. Egal, ob für Fenstervisiten, Theaterdarbietungen im Garten oder auf der Strasse: Unsere Ausbildung zum Clown ist ganzheitlich. Wer sich von uns schulen lässt, erfährt alles, was es braucht, um als Clown arbeiten zu können», betont Himmelreich. Zudem lernen die Teilnehmenden auf Veränderungen flexibel zu reagieren und ihre Darbietungen der jeweiligen Situation anzupassen. Ferner führt die Akademie regelmässig Onlinekurse durch.
Derzeit erlebt die Branche einen Fachkräftemangel: «Es gibt einfach einen hohen Nachholbedarf, sei es bei Veranstaltungen, Sommerfesten oder Trainings. Die Menschen haben gemerkt, wie wichtig es ist, zu lachen. Dazu passt auch Charlie Chaplins Zitat: «Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag.» Viele Einrichtungen wünschen sich wieder regelmässigen Besuch vom Clown oder Humortrainer. Diese werden teilweise von der Krankenkasse gefördert», sagt Himmelreich und fügt hinzu, dass die vergangenen zwei Jahre deutlich gezeigt haben, dass der Stellenwert von Freude, Humor und Glück in der Gesellschaft wieder wichtiger geworden sei.
Die Ausbildung ist breitgefächert und bietet die Möglichkeit, alle Grundlagen der Clownerie zu erlernen. Zum Handwerk gehören emotionale Spielweisen, verschiedene Rollen und das Clown-Acting. So wird auch der körperliche und mimische Ausdruck geschult. Darüber hinaus gehören Strassentheater, öffentliche Präsentationen wie Walk-Acts und Bühnenshows zum Schulungskonzept dazu und sind elementare Schritte zum Profi-Clown. Plus: Sowohl der Coaching- als auch der Businessbereich sind wichtige Standbeine eines Clowns.
Die Tamala-Clown-Akademie in Konstanz bietet seit 1999 einen Studiengang zum Gesundheit!Clown® an. Neben traditionellen Clownstechniken werden insbesondere der emotionale Humor und der Umgang mit Patienten geschult. Das Angebot wurde 2010 für den Coaching- und Businessbereich mit der Ausbildung zum Humortrainer/ Humorcoach erweitert. Der Beruf ist in der Schweiz und in Deutschland anerkannt.
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