Rahel Vollenweider hat bis Ende Februar als Sekundarlehrerin im Kanton Bern gearbeitet. Als Massnahmengegnerin bekam sie zunehmend Probleme in ihrem Job und hat sich schliesslich entschieden, auszuwandern. Seit vier Monaten lebt die 42-Jährige in Südafrika und baut sich dort ein neues Leben auf. Die aktuellen politischen Entwicklungen hin zu einem Überwachungssystem machen ihr grosse Sorgen. Was ihr Hoffnung verleiht, ist dass immer mehr Menschen beginnen, Medien und Politik kritisch zu hinterfragen. Im Rahmen der Serie «Was ist aus uns geworden?» erzählt sie dem Zeitpunkt, wie es ihr heute geht.

Rahel Vollenweiders neues Zuhause in Südafrika / zVg

Zeitpunkt: Letzten November haben Sie uns von den Problemen erzählt, die Sie und Ihre Kinder auf Grund der Covid-Massnahmen hatten. Was hat sich seither in Ihrem Leben verändert?

Rahel Vollenweider: Ich wohne seit vier Monaten in Südafrika. Möglicherweise schlummerte in mir schon immer der Wunsch, in die Welt hinauszuziehen und Neues zu erleben. Dies hat es mir sicher einfacher gemacht, die Schweiz zu verlassen. Auslöser waren jedoch die Coronamassnahmen, welche ich zunehmend als bedrohlich empfand. Hinzu kam die Medienberichterstattung, die mich aufhorchen liess. Ich hatte das Gefühl, dass wir von den Medien angelogen und manipuliert wurden. So hörte ich von einem Tag auf den anderen auf, die Tagesschau zu schauen, bestellte den «Bund» ab und kaufte am Sonntag die NZZ nicht mehr. Rund ein halbes Jahr später begann ich, mich über alternativen Medien zu informieren. Dort fand ich viele sehr aufschlussreiche Hinweise und Informationen, die sich auf einmal wie ein grosses Puzzle zusammenfügten, und Stück für Stück begann alles Sinn zu machen. Ich verlor komplett das Vertrauen in unsere Regierung und empfand die Lage, in der sich die westlichen Gesellschaften befinden, als sehr beängstigend. Ich beschloss also, mit meinen Kindern einen Ort aufzusuchen, wo ein Leben unabhängig vom System möglich werden kann. Und diesen Ort haben wir in der Transkei, an der Ostküste Südafrikas gefunden.

Wie haben sich Ihre Beziehungen und Freundschaften verändert?

Mein Prozess im Jahr 2021 führte dazu, dass ich meine besten Freundschaften loslassen musste. Wir hatten einander auf einmal nichts mehr zu sagen. Das Thema, das mich Tag und Nacht umtrieb, wurde von meinen Freunden tabuisiert. Schnell habe ich aber Gleichgesinnte gefunden und neue, sehr bereichernde Freundschaften aufgebaut. Wir Schwurbler waren uns nicht in allen Punkten einig, genossen es aber, uns auszutauschen. Uns allen wurde bewusst, wie wenig wir wussten und dass jeder Aspekt unseres Weltbildes hinterfragt werden musste.

Geht es Ihnen heute besser oder schlechter als vor Beginn der Coronakrise?

Ich war vor der Coronakrise deutlich unbeschwerter und gutgläubiger. Ich hinterfragte wenig und kümmerte mich mehr um meine eigenen kleinen Sorgen als um Politik. Der Prozess, den ich – ausgelöst durch die Coronakrise – durchmachte, war sehr schmerzhaft, furchteinflössend und von Verzweiflung und Verlorenheit geprägt. Dank der Vernetzung mit Gleichdenkenden, die mir auch geholfen hat, gewisse Themen besser zu verstehen, konnte ich mich wieder auffangen und fühle mich heute sehr viel stärker und freier als vorher. Ich möchte auf keinen Fall zurück. Das Leben ist sehr viel aufregender geworden, weil auf einmal wieder alles möglich erscheint, so wie damals, als man noch ein Kind war.

Was war ein einschneidendes Erlebnis der letzten zwei Jahre?

Dass meine vollständig geimpften Bekannten und Verwandten an Corona erkrankten und von schweren Verläufen und monatelanger Beschwerden berichteten. Bei einer Freundin, die sich im ersten Trimester ihrer Schwangerschaft hatte impfen lassen, wurden schwere Missbildungen an ihrem Kind festgestellt. Ihr Arzt sagte ihr, er habe so etwas noch nie gesehen. Eine andere Freundin musste fünf Stunden nach ihrer ersten Impfung notfallmässig ins Spital, weil sie unerträgliche Schmerzen in den Eierstöcken hatte. All dies wurde von gewissen Ärzten bereits im Frühjahr 2020 vorausgesagt, als mit  dem Impfen begonnen wurde. Doch die Impfung musste auf Biegen und Brechen flächendeckend in allen Altersklassen verabreicht werden, obwohl es keinen plausiblen Grund dafür gab.

Welche Hoffnungen und Sorgen haben Sie für die Zukunft?

Ich glaube, die politischen Hintergründe der vergangenen 40 Jahre verstanden zu haben, und deshalb bereiten mir die Prozesse, die im Gange sind, grosse Sorgen. Ich fürchte mich vor der Installation eines totalitären Überwachungssystems in der ganzen westlichen Welt. Gleichzeitig ist unübersehbar, dass immer mehr Menschen aufwachen und sich gegen die regierenden Eliten zur Wehr setzten. Das stimmt mich hoffnungsvoll. Ich glaube, unser System wird in den nächsten 6-24 Monaten entweder zusammenbrechen, Überhand nehmen oder von der Opposition zum Erliegen gebracht. Das ist wahnsinnig aufregend, vor allem, wenn man selber abseits der Zivilisation an der Küste Südafrikas lebt.

 

Alle Texte der Serie «Was ist aus uns geworden?» finden Sie hier.