«Ich wollte die Schule der Liebe besuchen, aber die Mädchen fehlten»
Wo man die wirklich wichtigen Dinge lernt, das ist im Leben. Davon ist Nicolas Lindt überzeugt. In seinem neuen Buch «Im Schulzimmer des Lebens» berichtet der Autor in autobiographischen Prosastücken, wie es ihm selbst dabei erging.
Darf man in diesen Zeiten als Autor oder Autorin noch über etwas Anderes sprechen und schreiben als über Corona? Und es zudem publizieren? Diese Fragen stellt sich Nicolas Lindt. Und wir vom Zeitpunkt sagen: Ja, unbedingt! Und Lindt konkretisiert: «Man muss sogar.»
Deshalb hat der Schriftsteller dieses Jahr ein neues Buch veröffentlicht, «um ein bescheidenes literarisches Zeichen zu setzen gegen die Despotie eines Virus, der uns jede Beschäftigung mit anderen Themen streitig macht und verdirbt». Elf Geschichten und ein Tagebuch über die vielzitierte Schule des Lebens hat er unter dem Titel «Im Schulzimmer des Lebens» zusammengetragen. Denn in der Schule des Lebens, so Lindt, habe er – wie wohl die meisten Menschen – mindestens soviel gelernt wie in der staatlichen Schule.
«Ich habe zum Beispiel gelernt, was richtige Schuhe sind oder dass auch Ärzte krank werden können und dass ein Trinkspiel nichts für Teenager ist. Ich wollte die Schule der Liebe besuchen, aber die Mädchen fehlten. Ich entdeckte das Geheimnis des Lehrerzimmers und lernte, dass Abenteuer gefährlich sein können. Ich fand heraus, wie es sich mit dem Christkind verhält, und begriff, dass auch ein Fussballspiel nie nur ein Spiel ist», so der 67-Jährige.
Vor allem aber habe er im Schulzimmer des Lebens sich selbst besser kennen gelernt. Und Erkenntnisse über das Leben gewonnen. Diese möchte er im kleinen Werk, das autobiographische Prosastücke enthält, die thematisch zusammengehören, weitergeben.
Lindt wuchs in Meiringen, Hannover und Küsnacht am Zürichsee auf. Seit 1989 lebt er als freier Schriftsteller, Kolumnist und Erzähler in der Gemeinde Wald, im Zürcher Oberland. Dass er Schriftsteller werden wollte, wusster er schon als Jugendlicher. Erst aber schrieb er als Journalist für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen. Arbeitete auch als Reporter sechs Jahre beim Schweizer Fernsehen, unter anderem bei der Tagesschau.
«Ein Wort noch zur Veröffentlichung: Meine letzten beiden Werke sind in ‹regulären› Verlagen erschienen. Da ich aber die meiste PR-Arbeit für die Bücher ohnehin selber geleistet habe, beschloss ich, dieses neue Werk im Eigenverlag zu veröffentlichen und über Book on demand zu vertreiben.» Dies habe für ihn als Autor praktisch nur Vorteile. «Ich freue mich, wenn man meinem Buch – das auch als E-Book erhältlich ist – abseits der grossen Verlage eine Chance gibt.»
Und wir vom Zeitpunkt freuen uns, dass Lindt für diesen Samstag, eine Kolumne für Zeitpunkt.ch geschrieben hat. Sie klingt vielversprechend. Es geht um den Dalai Lama und ums Impfen. Als Kolumnist wird er künftig alternierend mit anderen Kolumnisten und Kolumnistinnen regelmässig für uns schreiben.
102 Seiten, lindtbooks 2020
Erhältlich in jeder Buchhandlung, im Online-Buchversand und im Buchshop der Zürcher Oberland Medien. Falls ein signiertes Exemplar gewünscht ist, hier bestellen.
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