Bei dieser Bank wird das von Kundinnen und Kunden investierte Geld ausnahmslos in langfristige und soziale Unternehmungen investiert. Zum Beispiel in genossenschaftliche und preisgünstige Wohnprojekte, in eine Alpkäserei im Kanton Graubünden, in eine Firma für Solarenergie in Basel, oder in ein Malatelier für die Wiedereingliederung von Menschen in prekären Lebenssituationen in Lausanne. Um aufzuzeigen, was das Geld bewirkt, werden sämtliche Kredite veröffentlicht. Auf diesem ethischen Fundament bietet die Alternative Bank Schweiz AG, kurz ABS, die üblichen Dienstleistungen einer Anlage-, Spar- und Kreditbank an. Sie ist in Olten ansässig und führt Filialen in Zürich, Lausanne und Genf. Sie betreut mit einer Bilanzsumme von 1,9 Milliarden Franken mehr als 38'000 Kundinnen und Kunden.

Entstanden ist die ABS in den 1980er-Jahren aus ökologisch, alternativ und anthroposophisch orientierten Kreisen. Nach dem Aufbruch von 1968 wurden neue Lebensformen von der Wohngemeinschaft bis zur Gründung selbstverwalteter Beizen und Betriebe erprobt. Konsequenterweise war man für die Finanzierung dieser Vorhaben auch auf der Suche nach einem eigenen, alternativen Kapitalmarkt. Dieser sollte den hohen sozialen und ökologischen Wertvorstellungen genügen. Die Vernetzung mit umweltpolitischen und alternativen Organisationen trug zum Erfolg bei. Schliesslich gab im Sommer 1990 auch die Eidgenössische Bankenkommission grünes Licht.

Kapitalanlagen müssen bei der alternativen Bank einen mehrstufigen Auswahlprozess mit klar definierten Kriterien durchlaufen. Investitionen, die Menschenrechte verletzen, die Umwelt oder die Gesundheit schädigen, oder andersweitig unlautere Wirtschafspraktiken fördern, sind für die Bank ein Tabu. So konsequent ist man auch bei den Arbeitsbedingungen. Ein sonst für Banken übliches Bonussystem sucht man bei der ABS vergebens. Mit einer einfachen Kontoeröffnung können Firmen und Private dazu beitragen, dass über 1000 Projekte von Unternehmen realisiert werden können, die einen positiven Einfluss auf unsere Gesellschaft und die Umwelt haben. In diesem Jahr wurde die ABS mit dem «Swiss Ethics Award» ausgezeichnet. Der Zeitpunkt sagt einfach Chapeau!