Köpfe und Herzen dekolonisieren
Welche Auswirkungen hat der Kolonialismus bis heute auf unseren Alltag, unser Denken und unser Handeln? Welche weltweiten Zusammenhänge bestehen? Und was können wir dagegen tun? Diesen Fragen geht die «Tour de Lorraine» in der Veranstaltungsreihe «Tour décolonial» nach. Die Eröffnungsveranstaltung findet heute statt.
Rassismus tötet. Das ist kein leerer Slogan, sondern brutale Wirklichkeit für viele Menschen. Auch in der Schweiz kommen nicht-weisse Menschen durch Polizeigewalt ums Leben. Damit befasst sich die Berner «Tour de Lorraine» in einer Veranstaltungsreihe unter dem Motto «Köpfe und Herzen dekolonisieren». Filme, Diskussionen, Workshops, Performances und Lesungen beleuchten das koloniale Erbe und die rassistischen Realitäten in der Schweiz. Gleichzeitig schaffen sie Raum für Erfahrungsaustausch, Vernetzung und solidarische Unterstützung.
Den Auftakt der Veranstaltungsreihe «Tour décolonial» bildet der heutige Vortrag des Politikwissenschaftlers und Umweltingenieurs Malcom Ferdinand. In seinem preisgekrönten Buch «Für eine dekoloniale Ökologie» zeichnet er antikoloniale Kämpfe aus dem Blickwinkel der Ökologie nach. Er untersucht, wie struktureller Rassismus, Kolonialismus und Natur miteinander verbunden und mit unserem Alltag verknüpft sind.
Ein weiteres Highlight ist der Dokumentarfilm «Les coups de leurs privilèges» am 24. Januar, der den Widerstand gegen rassistische Polizeigewalt in Frankreich schildert. Anschliessend beleuchten Betroffene, Angehörige und Aktivist/innen die Situation in der Schweiz, darunter Armelle Ako und Mohamed Wa Baile von der «Allianz gegen Racial Profiling».
In der Performance «The Whispers» (Geflüster) von Mbene Mwambene werden am 25. Januar mit Methoden des Storytelling, mit Musik und Bewegung die Lebenserfahrungen eines Schwarzen in der Schweiz dargestellt. Der Berner Schauspieler, Journalist, Regisseur und Tänzer Mwambene fragt hierbei: Kann ein moderner Schwarzer frei wählen, wer er werden möchte? Was bedeutet es, sich zu dekolonisieren, wenn man in Europa lebt?
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