Die Kampagne #sägswiesisch fordert von den Medien, mit der verharmlosenden Berichterstattung über Gewalt oder Rassismus aufzuhören und die Sachen beim Namen zu nennen. Jede und jeder kann mithelfen.

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«Besime S. stirbt nach Streit mit Ardit S. im Spital» oder «Zwei Tote nach Beziehungsdrama»  – so und ähnlich titeln viele Medien, wenn es um Gewalt gegen Frauen geht. Würde man die Sache beim Namen nennen, hiesse es aber: «Frau umgebracht, getötet. Femizid.» Darauf will die Kampagne #sägswiesisch aufmerksam machen, die vom Verein Netzcourage, Fairmedia und Campax ins Leben gerufen wurde.

#sägswiesisch fordert eine adäquate Berichterstattung zu Themen wie Gewalt, Sexismus, Rassismus oder Homophobie – denn die Art und Weise, wie in den Medien darüber gesprochen wird, beeinflusst die öffentliche Wahrnehmung stark, und zwar, ohne dass uns das bewusst ist.

«Statt über vermeintliche Motive der Täter zu spekulieren und Betroffenen damit ungewollt die Mitschuld an der Tat zu geben, könnten Medien einen wichtigen Beitrag zur Gewaltprävention leisten – indem sie zum Beispiel auf relevante Hilfseinrichtungen und Hotlines hinweisen», betonen die InitiantInnen der Kampagne auf ihrer Website. «Wir fordern deshalb ein Umdenken in den Redaktionen, weg von Sensations-Reportagen und hin zu verantwortungsvoller und sachlicher Berichterstattung.»

Die Idee ist simpel, aber wirkungsvoll: Auf der Plattform www.saegswiesisch.ch können unangemessene Artikel gemeldet werden. Diese werden gesammelt und so verlinkt, dass man sich direkt ans entsprechende Medium wenden und die Redaktionen darauf aufmerksam machen kann, dass ihre Berichterstattung oder Wortwahl problematisch ist – per Mail oder auf Twitter. Letzeres ist besonders öffentlichkeitswirksam, weil alle Twitter-NutzerInnen die Beschwerde sehen können. «Wir fordern die Schweizer Medien auf, Probleme konsequent als solche zu benennen und nicht zu verharmlosen oder zu beschönigen. Sägs wies isch, eben.» Helfen auch Sie mit!