«Linksbündig» ist ein Netzwerk links-feministischer Aktivist:innen und Politiker:innen, die eine Aufarbeitung der Corona-Politik und eine offene Debatte über staatliche Massnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie fordern. Im Vordergrund steht die Analyse des politischen und gesellschaftliche Geschehens der letzten zweieinhalb Jahre.

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Welche Bedeutung hatte die Coronapolitik auf die beschleunigte Kapitalakkumulation der grossen Konzerne und die Durchsetzung neuer Technologien bis in die persönlichsten Bereiche? Welche Rolle spielt die Linke bei einer geforderten selektiven Solidarität und Etablierung totalitärer Strukturen im Namen der Sicherheit und Gesundheit? Wie können wir im Hinblick auf weitere Panik-Politiken unsere Ängste im Zaum halten? Wie macht sich der Finanzkapitalismus den Ausnahmezustand der Staaten zunutze?

Die Zwangsmassnahmen stehen nach unserer Auffassung in einer kontinuierlichen Entwicklung westlich-kapitalistischer Gesellschaften hin zu einem totalitären Neoliberalismus. Dieser Entwicklung gilt es mit linker Kritik entgegenzuwirken. Zur Führung dieser längst fälligen Debatte aus politisch-linker Perspektive wurde eine Veranstaltungsreihe organisiert.  

Programm

Freitag, 18. November 2022, 19 Uhr, Volkshaus Zürich, Grüner Saal

Lesung mit Andrea Komlosy aus ihrem neuen Buch Zeitenwende. Corona, Big Data und die kybernetische Zukunft. Andrea Komlosy ist Professorin für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Wien. In ihrem Buch vertritt sie die These, dass das Corona-Regime einem neuen Akkumulationsregime zum Durchbruch verhilft. Das Gespräch mit Andrea Komlosy führt Tove Soiland.

Weitere Veranstaltungen:

9. Dezember 2022
Vortrag von Elena Louisa Lange: Der Schutz "vulnerabler Gruppen" als Krieg gegen alle. Staat, Autoritarismus und linke Machtergreifung. 

Elena Louisa Lange ist Philosophin, Buchautorin und politische Kommentatorin. Sie kritisiert in ihrem Vortrag den autoritären Aufstieg einer sich als ‚radikal‘ oder ‚links‘ verstehenden urbanen Managerklasse, die ihre eigenen Klasseninteressen zusammen mit den Kapitalinteressen gegen die Mehrheit der Bevölkerung durchsetzt.

6. Januar 2023
Vortrag von Jeannette Fischer: Vor dem Leben schützt uns nur der Tod

Jeannette Fischer ist Psychoanalytikerin und Buchautorin. Sie hat u.a. zwei Bücher zu Angst und Hass aus psychoanalytischer Sicht geschrieben. In ihrem Vortrag schlägt sie den Übergang von einer Opfergesellschaft in eine Gesellschaft des Werdens vor.

3. Februar 2023
Vortrag von Fabio Vighi: Am Leben erhalten: Implodierender Kapitalismus und die Barbarei der Notlage 

Fabio Vighi ist Professor für Philosophie und kritische Theorie an der Universität Cardiff in England. Er ist Lacanianer und Marxist. In seinem Vortrag verortet Fabio Vighi die Corona-Krise im breiteren Kontext der globalen Finanzkrisen. Der Vortrag ist in Englisch mit deutscher Simultanübersetzung.

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