Der neue «CommonPass» soll darüber entscheiden, wer in welches Land einreisen darf und wer nicht. In naher Zukunft soll er auch als Impfpass dienen. Eine willkürliche Handhabung der Länder scheint vorprogrammiert.

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Ein neuer digitaler Ausweis namens «CommonPass» soll als weltweiter Standard darüber entscheiden, ob jemand, der positiv oder negativ auf SARS-CoV-2 getestet wurde, in ein anderes Land einreisen darf oder nicht. Der Ausweis soll in naher Zukunft auch als «digitaler Impfpass» dienen. Möglich machte es der amerikanische Trust «The Commons Project», finanziert von der Rockefeller Foundation. (Zeitpunkt berichtete)

«Hoffentlich wird es bald Impfstoffe geben und es wird nicht nur ein einziger sein.»

Der Pass soll den Ländern als weltweiter Standard für die Entscheidung zu einem Grenzübertritt einer Person dienen, schreibt das World Economic Forum, WEF. Das Commons Project ist gemäss eigener Darstellung eine Non-Profit Organisation und eine Plattform für Dienstleistungen, «die das Leben der Menschen auf der ganzen Welt besser machen». Vorstandsvorsitzende ist Jennifer Zhu Scott, eine Mathematikerin und Expertin für künstliche Intelligenz und Blockchain-Technologie. Sie ist Mitglied der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission der Republik China sowie des «Global Agenda Council» des WEF. CEO des Commons Projects ist Paul Meyer. Er begann seine Karriere im Jahr 1992 bei der Wahlkampagne von Bill Clinton. Nach der Wahl Clintons zum US-Präsidenten wurde er dessen Ghostwriter. Später war er CEO von Wellpass, einem Gesundheitsnachrichtendienst. Die eigentlichen Probleme sieht Meyer nicht im Impfpass selbst, sondern in den Anforderungen einzelner Länder:

«Hoffentlich werden bald Impfstoffe da sein und es wird nicht nur einen einzigen Impfstoff geben. Einige Länder werden wahrscheinlich sagen ‹ok, ich möchte die Bestätigung sehen, dass sie einen dieser Impfstoffe haben, aber keinen jener Impfstoffe›. Das wird nicht einfach», wird Meyer vom Reisemagazin TravelDaily zitiert.

Ende Oktober fand der erste Test mit dem digitalen Pass auf dem Flug von Heathrow in Grossbritannien, nach Newark in den USA statt. Mit der Lieferung von Covid-19 Testeinrichtungen durch Swissport war auch ein Schweizer Unternehmen beteiligt. Weitere Tests sollen auf Flügen zwischen Hongkong und Singapur folgen, so TravelDaily. Gemäss den Protokollen und Richtlinien internationaler Organisationen und Normierungsgremien im Luftfahrt- und Gesundheitssektor können Personen mit dem Pass ihren Covid-19 Status sicher und elektronisch dokumentieren und beim Einsteigen in ein Flugzeug oder beim Überqueren einer Grenze vorzeigen, so die Autoren des WEF.

Doch der PCR-Test, bisher die einzige Methode zur Feststellung einer SARS-CoV-2 Gensequenz, kann bis zu 80 Prozent fehleranfällig sein und ist nicht validiert. Bei einem positiven PCR-Test mit mehr als 24 Replikationszyklen besteht keine Ansteckungsgefahr mehr – trotzdem verwendet man heute die Ergebnisse von Messungen mit 30 Zyklen und mehr.

Diese unsichere Testmethode soll womöglich zukünftig grundsätzlich darüber entscheiden, ob jemand von einem Land in ein anderes reisen darf. Mit dem «CommonPass» wird neben der «Corona-App» ein weiteres elektronisches Mittel auf dem Weg zur globalen Überwachung und Separierung geschaffen.