Forstliche Laien gehen in den Bergwald und leisten Freiwilligenarbeit. Begleitet von Fachleuten bauen sie Zäune um junge Bäume, damit diese gross und stark werden können, erstellen Dreibeinböcke, um Schneekriechen einzudämmen, säubern Weiden von Sträuchern, um die Weideflächen wieder nutzbar zu machen und vieles mehr: Das ist das Bergwaldprojekt.

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Jährlich helfen über 2000 Freiwillige tatkräftig mit, die Bergwälder und die Kulturlandschaft im Berggebiet stark und vielfältig zu erhalten. Sie unterstützen die lokalen Forstdienste dabei, Arbeiten zu erledigen, die sonst liegen bleiben würden. Denn der Klimawandel verursacht Mehrarbeit, die von den Forstdiensten allein kaum mehr bewältigt werden kann.

«Die Kombination von Profis und Laien ist wahnsinnig spannend», findet der Revierförster Thomas Tschuor von Soazza im Graubünden. Die Gemeinde ist langjähriger Projektpartner vom Bergwalprojekt und schätzt die Zusammenarbeit mit Freiwilligen aus allen Landesteilen, Berufsgruppen und Altersklassen. Sagenhafte 90’000 Arbeitsstunden Freiwilligenarbeit konnten im 2021 durch das Bergwaldprojekt in der Schweiz geleistet werden, teilt das Bergwaldprojekt in einer Medienmitteilung mit.

Für das 2022 hat das Bergwaldprojekt wieder ein reichhaltiges Programm zusammengestellt. Man kann aus über 150 Projektwochen auswählen, wo und wann man sich für die Bergwälder und die Kulturlandschaft der Schweiz einsetzen möchte. Abermals wird an über 40 Orten der Schweiz gearbeitet: Neu kann man auch in der Val Müstair in Graubünden einen Trockenstandort aufwerten helfen oder in Glarus Süd den Schutzwald pflegen.

Interessierte können sich direkt über www.bergwaldprojekt.ch anmelden.

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Das Bergwaldprojekt: Bei einem einwöchigen Arbeitseinsatz im Bergwald setzen sich Frauen und Männer von 18 bis 88 Jahren unter fachlicher Leitung für die Pflege und den Erhalt eines Schutzwalds oder einer Kulturlandschaft ein. Gemeinsam führen sie forstliche Arbeiten aus und vermehren ihr Wissen über die Natur und die ökologischen Zusammenhänge. Übernachtet wird dabei in einfachen Unterkünften im Einsatzgebiet, die Verköstigung ist regional, saisonal und biologisch. Auch Schulen und Unternehmen sind willkommen.