Haben Sie sich schon gefragt, wie die Schweiz in 30 Jahren aussehen wird? Wie werden wir wohnen, uns ernähren, uns fortbewegen und reisen? Mögliche Antworten auf diese Fragen liefert die Netto-Null-Plattform des Vereins Klimaschutz Schweiz. Allerdings gehen die Geschichten auf der Website von einer idealen Welt aus. Bleibt nur die Frage: Ist die Politik bereit, diese Utopie umzusetzen?

© Verein Klimaschutz Schweiz

«Das Leben im Jahr 2050 ist grossartig!», verspricht der Verein Klimaschutz Schweiz auf der Website schweiz-2050.ch. «Die Schweiz ist fossilfrei und klimaneutral. Wir verursachen unter dem Strich keine Treibhausgase mehr.» Die Website nimmt einen mit auf eine Zeitreise und zeigt, wie die Schweiz in dreissig Jahren idealerweise aussehen könnte. Das ganze Jahr werden auf der Netto-Null-Plattform immer wieder neue Geschichten aufgeschaltet. Man erfährt zum Beispiel, wie flügellose Windkraftwerke funktionieren oder was eine nachhaltige Landwirtschaft bedeutet. 


«Lange Zeit sah es nicht so aus, als würde die Schweiz die Klimawende noch schaffen. Doch als 2021 ein Jahrhunderthochwasser die Schweiz und ihre Nachbarländer verwüstete und rund um den Globus Waldbrände wüteten, machte es bei vielen Klick.» So und ähnlich hoffnungsvoll klingen die Geschichten, die auf der Online-Plattform erzählt werden.

«Heute im Jahr 2050 gehört der Import von Erdölprodukten und Erdgas der Vergangenheit an. Denn die Schweiz hat die Elektrifizierung und einheimische Stromproduktion immer schneller gesteigert. Den grössten Beitrag leisten Wasser, Wind und vor allem die Sonne. Atomkraftwerke benötigen wir inzwischen keine mehr.»

Zu den fünf Bereichen Energie, Landwirtschaft, Mobilität, Reisen und Wohnen stellt der Verein Klimaschutz ausführliche Hintergrundinformationen und gangbare Alternativen zusammen, die bis ins Jahr 2050 tatsächlich erreicht werden könnten – wenn denn die Politik mitmacht. «Fahrzeuge besitzen heute Elektromotoren, und die Gebäude werden mit Wärmepumpen, Holzheizungen und Solarthermie beheizt oder gekühlt.

Für den wenigen Flugverkehr, den es im Jahr 2050 noch gibt, wird fossilfreies Kerosin aus erneuerbaren Energien hergestellt.» Dass es sich dabei nicht nur um Illusionen handelt, zeigen die weiterführenden Links auf entsprechende Forschungen oder Studien. Im Fall des fossilfreies Kerosins zum Beispiel auf ein Projekt der ETH Zürich.

Um das Narrativ der Zeitreise komplett zu machen, sind auf der Plattform auch Interviews mit Menschen aus der Zukunft zu finden. «Meine nächste Reise geht nach Indonesien – mit dem Zeppelin», sagt zum Beispiel Pierre Favre. Und Mia Brunner meint: «Selbstfahrende Taxis sind genial: Einfach Zielort eingeben und zurücklehnen.» Über die Landwirtschaft der Zukunft und sein Emmentaler Kräutertofu spricht Landwirt Stefan Wenger in einem Kurzvideo.

www.schweiz-2050-ch

Kommentare

im Jahr 2050

von Ekkehard Blomeyer
Vielleicht könnte man auch mal der Frage nachgehen, warum wir heute noch nicht die ideale Gesellschaft haben? Welche Rolle spielen z.B. Macht und Geld? Welche Massnahmen könnten helfen, nicht hilfreiche Tendenzen zu reduzieren?

Alternativ: Utopia und Mind control 2050

von Utopia2050
In der ganzen Welt gibt es nur noch 10 Megaregionen. Niemand weiss, wie viele Menschen noch existieren. Man geht von einer halben bis ganzen Milliarde aus. Die anderen wurden vernichtet. Viele von ihnen verschwanden auch bei den Aufständen, den Säuberungen oder dem nachfolgenden Krieg. Den Bewohnern der Megaregionen ist es erlaubt, zwischen diesen Regionen zu reisen. Aber keiner würde es wagen, die Natur zu betreten, weil dies als ein Verbrechen gilt und vom Weltgericht mit der Höchststrafe geahndet wird. Es wäre auch kaum möglich, denn die Strassen wurden nach und nach entfernt. Zugang zur Natur haben nur noch die superreichen Philantropen, an deren Lebensumständen nichts geändert hat, sie leben weiterhin wie 2020. Niemand verlässt mehr sein 10 qm Habitat, ohne vorher einen Immuntest durchgeführt und das Ergebnis in seine digitale ID gescannt zu haben. Denn nur wenn das Ergebnis negativ ausfällt, entriegelt ein über die künstliche Intelligenz gesteuerter Mechanismus die Eingangstür. Ein Schloss an der Tür gibt es nicht. Auch sämtliche Einrichtungen in der Stadt lassen sich nur mit einem negativen Testergebnis betreten und wieder verlassen. Es gibt keine wirkliche Privatsphäre. Nirgendwo kann man hingehen, überall wird man registriert. Alles, was die Bürger tun, denken und träumen, wird aufgezeichnet. Jeder muss aufpassen, welche Gedanken ihm durch den Kopf gehen, damit sie nicht gegen ihn verwenden werden. Die Menschen kommunizieren wir das Internet und die Cloud oder verbringen ihre Freizeit in virtuellen Welten. Angestellte gehören der Geschichte an und die Sozialversicherung ist ein Relikt aus der Vergangenheit. Wer es nicht schafft, einen der begehrten 2-Stunden-Jobs am Tag zu ergattern, weil er seine Arbeit auf dem globalen Arbeitsmarkt nicht billig genug anbietet, der muss sein spärliches Hab und Gut für ein paar Krypto-Globos verleihen. Und wer nichts mehr zu verleihen oder zu verkaufen hat, der muss sich dem von Microsoft patentierten Bewegungsprogramm anschliessen und für ein paar Globos seine physiologi-schen Daten an die globale Pharmaindustrie abtreten oder darf sich als Proband und digitaler Zwilling für die Testung von Gentherapien und anderen Innovationen zur Verfügung stellen. Und wer selbst dazu nicht mehr in der Lage ist, für den stellen die globalen Philanthropen, die selbstverständlich keine Unmenschen sind, die tägliche Ration Insektenriegel sogar kostenlos zur Verfügung.