Reiseboom trifft auf Personalmangel: die Impfpflicht rächt sich
Der massive Stellenabbau in der Corona-Krise endet für die Flugindustrie im Fiasko: Engpässe beim Check-in und an den Sicherheitskontrollen, Flugstornierungen und Personalausfälle aufgrund von Krankheit.
Wer diesen Sommer mit dem Flugzeug verreisen will, braucht gute Nerven. An den Flughäfen herrscht grosses Chaos: Passagiere müssen lange Warteschlangen vor dem Check-in und an den Sicherheitskontrollen in Kauf nehmen. Auch kurzfristige Flugstreichungen sind keine Seltenheit und viele Reiselustige müssen zwangsläufig am Boden bleiben.
Zahlreiche Fluggesellschaften streichen mehr Flüge als bisher angekündigt. Aufgrund Fachkräftemangel beim Boden- und Kabinenpersonal, werden Flüge sogar ganz aus dem System genommen. Insbesondere die hohe Corona-Krankenquote bei der Crew habe zu den Anpassungen des Flugplans geführt, so heisst es seitens der Fluggesellschaften. Der Personalengpass hat sich jedoch schon vor der Sommersaison abgezeichnet und zu Flugstornierungen geführt.
Der Stellenabbau in der Corona-Krise rächt sich jetzt. Auch die Swiss hat sich laut eigenen Aussagen verspekuliert. Dazu kommt, dass sie eine der ersten Fluggesellschaften war, die für die Crew eine Impfpflicht eingeführt hat. Folglich kam es zu einer Kündigungswelle. Seit Dezember 2021 hebt kein ungeimpftes Swiss-Personal mehr ab. Auch Swiss-Schwester Edelweiss führte ab 1. März ein Impfobligatorium ein.
Der Versuch, ein Teil des Kabinenpersonals zurückzuholen, scheiterte. Die Airline hält nach wie vor an der Impfpflicht fest. Die jüngsten Lockerungen der Corona-Einschränkungen lässt vielleicht auch die doppelgeimpfte Crew daran zweifeln, ob ein Obligatorium verhältnismässig ist; weitere Booster werden zwangsläufig an der Tagesordnung sein, um weiter an Bord zu bleiben.
Die Beharrlichkeit der Besatzungsmitglieder, sich nicht impfen zu lassen, wird sich am Ende auszahlen: Der Verlust einer Arbeitsstelle ist besser zu verkraften als mögliche Impfnebenwirkungen. Ferner stellt sich die Frage, ob es Corona-Erkrankungen, oder eher Impfnebenwirkungen sind, die dem geimpften Kabinenpersonal zu schaffen machen. Das ist zwar reine Spekulation aber durchaus im Bereich des Möglichen.
Die U.S. Freedom Flyers – das Äquivalent der Schweizer Vereinigung Airliners for Humanity - zitieren Dr. Peter McCullough. Der Kardiologe befürchtet, dass 30 Prozent der Piloten aufgrund von impfstoffbedingten Herzproblemen disqualifiziert werden müssten.
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