Vielfältige Landschaften, lebendige Bäche, fruchtbare Böden: Vieles, was die Schweiz ausmacht, steht heute unter massivem Druck. Die von verschiedenen Umweltverbänden lancierte Doppelinitiative für mehr Landschaft und mehr Biodiversität kam nun offiziell zustande.

©Trägerverein «Ja zu mehr Natur, Landschaft und Baukultur»

Politik und Behörden täten zu wenig, um den dramatischen Verlust der Artenvielfalt und die Zerstörung der Natur zu stoppen. Ausserhalb von Bauzonen werde viel zu viel gebaut, trotz rechtlicher Vorgaben. Das sagen die Umweltorganisationen Pro Natura, BirdLife Schweiz, die Stiftung Landschaftsschutz sowie der Schweizer Heimatschutz. Sie werden von weiteren Organisationen unterstützt und geben mit der im März 2019 lancierten Doppelinitiative Gegensteuer.

Anfang September überreichten sie die Biodiversitätsinitiative und die Landschaftsinitiative im Doppelpack an die Bundeskanzlei – mit zusammen mehr als 213'000 beglaubigten Unterschriften. Symbolisch wurden die Kisten mit den Unterschriftenbögen auf der Bundesterrasse zu einem Puzzle gruppiert. Als Zeichen für eine bunte und vielfältige «Schweiz von morgen».

Die Biodiversitätsinitiative will den Schutz der Natur, der Landschaft und des baukulturellen Erbes der Schweiz als gemeinsame Aufgabe von Bund und Kantonen stärken. Die Initiative will erreichen, dass für die Sicherung der gefährdeten Biodiversität, der natürlichen Lebensräume und der Artenvielfalt endlich die erforderlichen Flächen und Mittel zur Verfügung stehen.

Die Landschaftsinitiative will dem im Gesetz längst verankerten, aber in Realität nicht respektierten Grundsatz der Trennung von Baugebiet und Nichtbaugebiet Nachdruck verleihen. Dem Bauen ausserhalb der Bauzonen sollen klare Grenzen gesetzt werden. Die Zahl der Gebäude und die von ihnen in Anspruch genommene Fläche sollen begrenzt werden.

Beide Initiativen wurde von der Bundeskanzlei Mitte Oktober für gültig erklärt. Der Bundesrat wird nun in den nächsten Monaten Stellung beziehen.