25. Jun 23
Nach elf Jahren Schule, von denen die Zeit am Wirtschaftsgymnasium eine einzige Durchhalteübung gewesen war, drängte es mich unaufhaltsam ins echte Leben. Ich wollte mich spüren und das Leben erfahren – das richtige Leben.
22. Jun 23
Matala ist nicht nur wunderschön gelegen und nicht nur eines der sonnigsten Dörfer von Kreta – die Felsen am Strand von Matala sind von Höhlen durchsetzt, und junge Leute aus aller Welt machten die Höhlen zu ihren Wohnstätten. Einer von ihnen war der Deutsche Arn Strohmeyer. 
11. Jun 23
September 1972. Die mündlichen Prüfungen verliefen erwartungsgemäss. Während ich im Fach Deutsch frei drauflos redete, blieb ich in der Mathematik geradezu sprachlos vor Unwissenheit, sodass ich nun wusste: Für die Matur reichte es nicht. Die 2 1/2 in Mathematik war mir sicher.
28. Mai 23
Noch nicht einmal zurück in der Heimat, machte ich mir im Flugzeug Gedanken darüber, was Elias und mich auf die irische Insel gezogen hatte:
14. Mai 23
Im unabhängigen Süden erwartete uns eine andere Welt. Der Gegensatz hätte nicht grösser sein können. Nach den tristen, gewaltdurchtränkten Bildern von Belfast und Derry erlebten wir eine friedliche und intakte Ordnung, in der die Kirche – es gab nur eine – noch mitten im Dorf stand.
30. Apr 23
«Wir fahren in Richtung Westen, nach Londonderry – oder Derry, wie uns die Katholiken belehrten –, ein prachtvoller Sonnenuntergang strahlt uns entgegen, und für Momente vergessen wir, dass wir in Nordirland sind.» So erzählte ich weiter in meinem Reisebericht für den Tages-Anzeiger.
16. Apr 23
Juli 1972. Angekommen in Ballymurphy, dem katholischen Arbeiterviertel, wagten wir uns am Nachmittag in die Belfaster City.
02. Apr 23
Juli 1972. Am Montag der ersten Ferienwoche, irgendwann gegen Abend, wanderten zwei junge Schweizer vom Dubliner Flughafen hinüber zur Überlandstrasse, um von dort aus per Autostopp in die Stadt hinein zu gelangen. An der Strasse angekommen, wies ein Schild nach rechts Richtung Dublin City.
19. Mär 23
«Gestern, am Samstagnachmittag», schrieb ich am 2. Juli ins Tagebuch, «habe ich mich geschlagene sieben Stunden mit Mathematik befasst.
05. Mär 23
Während ich das Joch der Schule noch ein paar letzte Monate aushalten musste, war ich den Fesseln des Elternhauses schon längst entschlüpft.
19. Feb 23
«Morgen beginnt das letzte Schulhalbjahr», schrieb ich am 17. April 1972 ins Tagebuch. «Ich bin froh. Vom Herbst an muss ich dann über mein Leben ganz selbst entscheiden.»
05. Feb 23
Mein Hunger nach echtem Leben war im letzten Jahr vor dem Schulabschluss so unstillbar geworden, dass alles Jammern im Tagebuch, alles Schreiben und Veröffentlichen nichts nützte. Ich wollte nicht mehr nur schreiben, ich wollte handeln, etwas bewegen, mich engagieren.
22. Jan 23
Der Frühling vor dem letzten Semester im Wirtschaftsgymnasium, vor der letzten Meile zur ersehnten Matura begann für mich persönlich mit einer Romanze, von der ich mir ein Ende des Wartens und Sehnens erhoffte. Am 6.
08. Jan 23
Am Jahresende, an der Schwelle zum Jahr 1972, schrieb ich ins Tagebuch: «Meine Lebensdevise: Immer nach dem Warum fragen.» 
25. Dez 22
«Die Angst des Tormanns beim Elfmeter» hiess sein neuestes Buch, und allein schon der Titel übte eine Faszination auf mich aus. Er vereinigte zwei Dinge in sich, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun hatten: den Fussball und das Gefühl der Angst.
11. Dez 22
Der Höhenflug unseres literarischen Strassenmagazins «Manuskript» setzte sich fort. Nur ein Jahr nach der ersten Nummer verkauften wir bereits 1’000 Stück und erhöhten den Preis für die Einzelnummer auf einen Franken.
27. Nov 22
Unser Verkaufserfolg im Literatencafé verhalf uns zum Durchbruch. Von der Nummer 3 unseres Blattes verkauften wir im «Odeon» bereits 50 Stück, und ebenso vielversprechend war der Verkauf vor Theatereingängen und Lesungen.
13. Nov 22
Mittlerweile existierte unser literarisches Heft «Manuskript», das ich mit meinem Schulkameraden Elias und einem weiteren Mitredaktor herausgab, schon ganze zwei Jahre.
30. Okt 22
Am Samstag derselben Woche, mitten in der Adventszeit 1971, pilgerte ich – diesmal allein – ein weiteres Mal nach Montreux, um den ersten Schweizer Auftritt von Frank Zappa mitzuerleben.
23. Okt 22
Das Anziehen der Zügel im letzten Schuljahr hielt mich aber nicht davon ab, weiterhin über Musik zu schreiben und mit Elias zusammen unsere literarische Zeitschrift unter die Leute zu bringen.