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Ohne Pieks #2: 3 Fragen an Liedermacher Boris Bittel

Sein neuster Song heisst «Dr Spaut» – der Spalt. Darin besingt der Berner die aktuelle Situation, die er oft auch als «explosiv und kalt» empfindet. Den 48-Jährigen beschäftigt es sehr, in welche Richtung sich die Gesellschaft in den letzten anderthalb Jahren entwickelt hat, wenn es um Meinungsbildung und Fragen wie Massnahmen und Impfung geht. Boris Bittels Lieder regen zum Denken an – und haben nicht selten auch einen kritischen Unterton.

Ohne Pieks #1: Die impf-freien Nischen der Schweiz

«Geimpft, genesen oder getestet» heisst das Mantra der neuen Ära. Denn nur, wer eins der drei G erfüllt, erhält in der Schweiz ein Covid-Zertifikat. Menschen, die sich nicht impfen lassen, werden von einem grossen Teil des öffentlichen Lebens ausgeschlossen. Der Zeitpunkt erzählt in der Serie «Ohne Pieks» ihre Geschichten. Dabei wollen wir nicht nur zeigen, inwiefern Ungeimpfte privat und beruflich eingeschränkt werden – sondern vor allem auch, wie in den impf-freien Nischen der Schweiz Raum für Neues entsteht. Denn immer mehr Menschen beginnen, alternative Strukturen und Angebote aufzubauen. Dabei wird viel Kreativität freigesetzt und es entstehen neue Freundschaften.

Kantone winken Umrüstung auf 5G ohne Baubewilligungen durch

Seit einigen Jahren können sich Mobilfunkanbieter kleine Änderungen an Antennen im «Bagatellverfahren» von der kantonalen Fachstelle bewilligen lassen. Doch ein neues, unabhängiges Gutachten im Auftrag der Bau-, Planungs- und Umweltdirektoren-Konferenz (BPUK) zeigt nun: Die Umrüstung auf eine adaptive Antenne ist keine Bagatelle, sondern bedarf eines ordentlichen Baubewilligungsverfahrens.

Vandana Shiva: «Regenwürmer sind weit höher entwickelt als Düngemittelfabriken»

Auf dem gestrigen UNO-Welternährungsgipfel in New York wurde über die Reform des weltweiten Lebensmittelsystems debattiert. Auf höchster politischer Ebene realisiert man offenbar langsam, wie viel sozialen und ökologischen Schaden die industrielle Nahrungsmittelproduktion anrichtet. Für die indische Aktivistin Vandana Shiva ist das alter Kaffee: Die Naturwissenschaftlerin kämpft schon seit Jahrzehnten für den lokalen biologischen Anbau, der die Biodiversität fördert, und gegen Saatgut-Monopole. Aus der Serie «Aussergewöhnliche Frauenbiografien».

3 Fragen an Manuela Burgermeister

Am kommenden Sonntag wird über die «Ehe für alle» abgestimmt. In anderen Ländern Europas, etwa in Spanien, Schweden oder in den Niederlanden, können gleichgeschlechtliche Paare bereits heiraten. In der Schweiz ist es ihnen bislang nur erlaubt, ihre Verbindung als «Eingetragene Partnerschaft» anzumelden. Die Betriebsökonomin Manuela Burgermeister aus Luzern lebt in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung. Sie ist Mutter einer 1,5 Jahre alten Tochter und hat die Einschränkungen, die die «Eingetragene Partnerschaft» mit sich bringen kann, selbst erlebt. Sie wünscht sich, sagt die 42-Jährige, dass die Gegner sich erst die Zeit nehmen, Regenbogen-Familien kennenzulernen, bevor sie über deren Zukunft entscheiden.

Kritik an Israel ist nicht gleich Antisemitismus

Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund sowie das Online-Medium «Prime News» werfen der «Bewegung Boykott, Desinvestition und Sanktionen» (BDS) Antisemitismus vor, weil diese sich mit der palästinensischen Zivilgesellschaft solidarisiert. Nun gab der Schweizer Presserat einer Klage des BDS statt und rügte «Prime News», weil das Medium mit einer verzerrten Darstellung die Wahrheitspflicht verletzt habe.

3 Fragen an Biologe Oswaldo Maillard

Bedrohung der Artenvielfalt, Umweltrisiken in Ökosystemen und Schutzgebieten: Unter anderem damit beschäftigt sich der 42-jährige Biologe, der für das Observatorium des Chiquitano-Trockenwaldes im bolivianischen Santa Cruz verwantwortlich ist. In seiner Arbeit setzt sich Oswaldo Maillard für eine harmonische Koexistenz zwischen Gesellschaft und Natur ein. Der Bolivianer ist besorgt über die weltweit voranschreitende Abholzung der Wälder, es sei höchste Zeit zu handeln.