Ich sitze im Coiffeurstuhl. Etwas zu hoch. Meine doch ziemlich langen Beine erreichen den farbigen plastik-belegten Boden kaum. Obama – so nennen ihn alle, und er sich selbst auch (mit etwas Stolz) – macht mit der tondeuse (dt: Rasenmäher) meinen Bart weg, sorgfältig.
08. Feb 23
Wenn ich einen Menschen als Phänomen bezeichne, dann ist es ein erstaunlicher Mensch – dann meine ich damit, dass mich dieser Mensch durch seine Aussergewöhnlichkeit beeindruckt. Ein solches Phänomen ist zweifellos Roger Köppel, seines Zeichens Chefredaktor der Weltwoche und SVP-Nationalrat.
03. Feb 23
Wir schreiben den 9. Juli 2264.
02. Feb 23
Ralf Otterpohl erzählte vor vielen Jahren einem Ghanaer in Hamburg von seiner Idee der Neuen Dörfer und schenkte ihm sein Buch «Das neue Dorf». Kwabena, so der Name des Ghanaers, beschloss, so etwas in seinem Heimatland zu machen.
01. Feb 23
In Florida war das Flugzeug gestartet. An Bord des ausgebuchten Fluges lauter Ferienheimkehrer, die den Jahreswechsel an Floridas Sonne verbracht hatten, unter ihnen eine Bekannte von mir. Unter ihnen auch ein älterer Mann, der so beleibt war, dass er fast zwei Sitze für sich allein brauchte.
31. Jan 23
Wir schreiben den 9. Juli 2264. Es ist früh am Morgen, noch streicht eine kühl-würzige Brise durch die schattigen Gassen.
30. Jan 23
Sein einziges Verbrechen war, dass er staatliche, wirtschaftliche und militärische Verbrechen offengelegt hat.
27. Jan 23
Ein Schüler liegt bäuchlings auf dem Boden. Seine Stirn ist vor Konzentration gerunzelt, während er kleine Würfelchen, Stäbe und Blöcke ordnet und dann die die Zahl 587 in sein Rechenheft schreibt.
23. Jan 23
Bis zu 270'000 Mahlzeiten pro Jahr werden nach diesen strengen Kriterien gekocht, das sind rund 1400 Mahlzeiten pro Tag, die an die Tagesstrukturen und Altersheime gehen.
17. Jan 23
Zeitpunkt: Vor eineinhalb Jahren wurde die Trinkwasser-Initiative vom Schweizer Stimmvolk abgelehnt. Sie machen aber weiterhin Kampagnenarbeit. Warum ist die Thematik so zentral?
14. Jan 23
Hier sollten ein Drittel Geflüchtete, ein Drittel jüngere und ein Drittel ältere Leute zusammen leben. Viele Treffen, Baustunden, Problemlösungen und sieben Jahre später stapfen wir durch den Sand, der die Neubauten umgibt.
11. Jan 23
Ein Plakat am Strassenrand weckt einmal mehr meine Aufmerksamkeit. Es ist Teil einer Kampagne, doch die Botschaft ist immer die gleiche.
07. Jan 23
Weltweit wachsen die Städte. Grosse Teile der Landbevölkerung verlieren ihre Lebensgrundlagen und bilden Armutsringe um die Metropolen: Slums, Ghettos, Favelas. In den illegalen Hütten und Baracken müssen die Menschen ohne staatliche Hilfe zurechtkommen.
03. Jan 23
Auf unserem Neujahrsspaziergang bei anhaltend milden Temperaturen im schneefreien Berggebiet treffen wir auf einen Wanderer mittleren Alters, und wir wechseln mit ihm ein paar Worte darüber, dass wir mitten im Winter, anstatt Ski zu fahren, auf grünen Wanderwegen zu Fuss unterwegs sind.
23. Dez 22
Franziska Schilliger Almonte kam nach Peru, als sie 28 Jahre alt war. Ihr Plan: ein Jahr lang in einem sozialen Entwicklungsprojekt zu arbeiten. Und zwar weder in der turbulenten Millionen-Metropole Lima noch in der pittoresken Touristenstadt Cusco, wohin es die meisten Ausländer zieht.
21. Dez 22
Der Satz will mir nicht aus dem Kopf. Und ich begreife noch immer nicht, wie ein humanistisch gebildeter Mensch einen solchen Satz aussprechen, wie er ihn nur schon denken kann.
20. Dez 22
Ich ziehe Reisig und Äste aus dem Wald und schichte sie um ein Erdloch. Später sollen sie hier zu Biokohle verköhlert werden – Grundstoff für Terra Preta, das schwarze Gold für den Humusaufbau.