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Chapeau! – für Anni Lanz

Anni Lanz setzt sich seit über 40 Jahren für die Rechte von Geflüchteten und Sans-Papiers ein. Ihr Engagement besteht nicht nur aus schönen Floskeln und gut gemeinten Worten, sondern aus handfesten Taten. Die sie auch schon dazu gebracht haben, das Gesetz zu brechen, weil es den Schutz der Menschenrechte nicht garantiert hat. Die Baslerin war nicht nur für diverse Organisationen wie «Solidarité sans frontières» oder die Basler Anlaufstelle für Sans-Papiers tätig, sondern hat im Laufe der Jahrzehnte auch mehr als 100 Geflüchtete bei sich zu Hause aufgenommen. 2004 wurde ihr von der Universität Basel die Ehrendoktorwürde verliehen, 2005 war sie für den Friedensnobelpreis nominiert. Nun wurde die 76-Jährige mit dem Prix Courage Lifetime Award des «Beobachters» ausgezeichnet.

«Die Krise ist nicht vorüber»

Als wir letztes Jahr mit der katholischen Schwester Ariane und Pfarrer Karl Wolf sprachen, war die Not der Menschen auf der Gasse und an der Langstrasse in Zürich wegen der Coronakrise sehr gross. Wie sieht es heute aus? Schwester Ariane hat den Verein «incontro» gegründet, der Mahlzeiten verteilt, und Karl Wolf, ein Freund der katholischen Gemeinschaft Sant´ Egidio, hat die Gassenarbeit von «incontro» mitaufgebaut. In unserer Serie «Was ist aus uns geworden?» lassen beide die Corona-Krise Revue passieren und erzählen von den aktuellen Herausforderungen.

Genies aus dem Slum - neue Termine in der Schweiz

Verwahrlosung, Kriminalität und Umweltzerstörung gehören zum Erbe der Kolonialisierung, die Afrika und die Afrikaner ihres Wissens, ihrer Gemeinschaften, ihres Grundbesitzes beraubt hat. Philip Munyasia aus Kenia mobilisiert die Bewohner seines Slums zum Anbau der eigenen Lebensmittel, zu nachhaltiger Wasserversorgung sowie zu friedlichen Lösungen bei Stammeskonflikten. Seine Vision ist der Aufbau eines Ökodorfes. Im September ist er zu Gast in der Schweiz.

«Grüner Korridor» Ukraine – Ökodörfer bieten Geflüchteten eine Heimat

Anastasiya Volkova ist Leiterin der NGO «Permakultur in der Ukraine» und Mitglied von «GEN Ukraine» und lebt seit 9 Jahren im Ökodorf Zeleni Kruchi bei Kiew. Gemeinsam mit Irina Kazakova gründete sie das Projekt «Grüner Korridor» in der Ukraine. Es bietet Menschen aus Kriegssituationen eine Unterkunft oder sogar eine neue Heimat in einem Ökodorf innerhalb der Ukraine oder in anderen Ländern Europas. Aufgrund unserer Fragen schrieb Anastasiya diesen Beitrag. Auch wenn wir politisch nicht mit der ukrainischen Regierung übereinstimmen, finden wir diese humanitäre Hilfe sinnvoll.

Chapeau! – für Lea Hungerbühler

Die Organisation AsyLex begleitet Geflüchtete online und gratis bei ihren Asylverfahren. Seit 2017 baut Gründerin Lea Hungerbühler ein Netzwerk aus ehrenamtlichen Anwältinnen und Juristen sowie Übersetzerinnen und Asyl-Experten auf, um ihr grosses Ziel zu verwirklichen: dass jede asylsuchende Person das Verfahren, dem sie unterworfen ist, in seinen Grundzügen versteht und kostenlose Rechtsberatung erhält. 2020 hat AsyLex mehr als 50 Personen aus der Ausschaffungshaft befreit. Nun wurde Lea Hungerbühler mit dem Prix Caritas ausgezeichnet.